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Endlich wieder echte Musik

Nach elf Wochen ohne Kulturveranstaltungen findet Pfingsten die Orgelnacht statt. Dort erklingen die ersten Görlitzer Konzerte nach der Corona-Pause.

Von Ines Eifler
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In den vergangenen Monaten wurde die Sonnenorgel der Peterskirche von der Schweizer Firma Mathis Orgelbau gereinigt und neu intoniert. Am Pfingstsonntag erklingt sie in der 19. Orgelnacht.
In den vergangenen Monaten wurde die Sonnenorgel der Peterskirche von der Schweizer Firma Mathis Orgelbau gereinigt und neu intoniert. Am Pfingstsonntag erklingt sie in der 19. Orgelnacht. © Nikolai Schmidt

Wer in den vergangenen Wochen live Musik hören wollte, hatte dazu höchstens in den Kirchen Gelegenheit: bei Gottesdiensten, die seit Ende April wieder mit begrenzten Teilnehmerzahlen erlaubt waren, oder wenn in Zeiten offener Kirchen die Orgeln erklangen. 

Konzerte als Andachten

So sind es auch jetzt die Kirchen, die nach der konzertlosen Zeit in Görlitz die ersten musikalischen Veranstaltungen für Publikum anbieten. Die Evangelische Innenstadtgemeinde lädt am Pfingstsonntag zur 19. Görlitzer Orgelnacht ein. Zwar sind die fünf Konzerte in den vier evangelischen Innenstadtkirchen im Unterschied zu früheren Orgelnächten als musikalische Andachten mit Segen und Gebet gestaltet. Aber sie finden statt, wie schon lange vor der Corona-Krise geplant. "Wir freuen uns, dass wir endlich wieder anfangen dürfen", sagt Kirchenmusikdirektor Reinhard Seeliger. 

Auftritte unter Auflagen wieder erlaubt

Da jetzt Konzerte wieder erlaubt seien, wenn auch unter den Auflagen, die für Gottesdienste gelten, habe er alle Beteiligten gefragt, ob sie wie vereinbart am Pfingstsonntag in Görlitz auftreten können, und sie sagten zu. "Sogar die beiden Musiker aus Polen sind dabei", sagt Seeliger und meint damit Magdalena und Marek Pilch aus Wroclaw (Breslau), die um 21 Uhr mit den Barockinstrumenten Traversflöte und Cembalo unter dem Titel "Sturm und Drang" in der Dreifaltigkeitskirche auftreten.

Neu intonierte Sonnenorgel erklingt

Es ist die vorletzte von fünf Konzert-Andachten, deren erste um 15.30 Uhr in der Peterskirche mit dem Hornisten Manfred Dippmann aus Cottbus und Reinhard Seeliger an der soeben neu intonierten Sonnenorgel erklingt. Um 17 Uhr folgt ein Orgelkonzert mit Sopran in der Frauenkirche mit Werken zwischen Barock und Moderne, am Abend, 19.30 Uhr, spielt Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Seyda an der Orgel der Lutherkirche Werke von Bach bis Rheinberger. 

Zwischen Tradition und Moderne

Das letzte Konzert in der Peterskirche steht unter dem Titel "Musikalische Bergpredigt" und wird von zwei Musikern gegeben, die mit insgesamt sechs Instrumenten, als Sprecher und als Sänger traditionelle Klänge mit zeitgenössischem Jazz und Musik ferner Länder zu einem Klang der Gegenwart verbinden. Reinhard Seeliger sagt, er habe das Duo Zia schon mit unterschiedlichen Programmen erlebt. "Und es war jedes Mal sensationell." 

Diesmal Eintritt frei

Die Plätze, die man in der Orgelnacht nutzen kann, werden aus Infektionsschutzgründen gekennzeichnet sein. Damit im Falle einer Covid-19-Erkrankung nur diejenigen informiert werden müssen, die in der Nähe des Betroffenen saßen, werden die Besucher gebeten, ihre Namen und Kontaktdaten zu hinterlassen. Der Eintritt für die Veranstaltungen der Orgelnacht ist in diesem Jahr frei. Um Spenden für die Musiker wird gebeten.

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