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Richtfest für Mensa und neue Pflegeplätze

Knapp vier Monate nach der Grundsteinlegung konnte jetzt am Seniorenzentrum des Moritzburger Diakonenhauses erneut gefeiert werden.

Von Sven Görner
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Am Dach des Erweiterungsbaus des Seniorenzentrums Haus Friedensort in Moritzburg wird die Richtkrone befestigt. Nach dem Richtspruch durch Meister Rico Sachse schlugen die Bauherren auch den symbolische Nagel ins Dachgebälk.
Am Dach des Erweiterungsbaus des Seniorenzentrums Haus Friedensort in Moritzburg wird die Richtkrone befestigt. Nach dem Richtspruch durch Meister Rico Sachse schlugen die Bauherren auch den symbolische Nagel ins Dachgebälk. © Norbert Millauer

Moritzburg. Wer in den vergangenen vier Monaten nicht am Haus Friedensort in Nachbarschaft der Evangelischen Hochschule und des Bahnhofs der Lößnitzgrundbahn gewesen ist, dürfte am Mittwochnachmittag überrascht gewesen sein. Denn der neue Flügel des Seniorenzentrums, der dort seit Juni im Rohbau emporgewachsen ist, ist deutlich kompakter, als bei der Grundsteinlegung zu vermuten war.

Neben 24 weiteren Pflegeplätzen, die in Zimmern in den beiden oberen Etagen eingerichtet werden, soll im Erdgeschoss auch eine Versorgungseinrichtung entstehen. Nutzen können diese neue Mensa und einen weiteren Raum, der bei Bedarf abgeteilt werden kann, künftig die Teilnehmer der Angebote des Aus- und Weiterbildungszentrums auf der gegenüberliegenden Seite der Schmalspurbahn.

Und vor allem die Schüler der vom Diakonenhaus Moritzburg neu gegründeten Evangelischen Schule für Sozialwesen. Diese ist zum Schuljahresbeginn im August mit der ersten Klasse gestartet. 24 jungen Frauen und Männer werden in zwei Jahren zum staatlich geprüften Sozialassistenten ausgebildet. Ab dem nächsten Schuljahr dann auch staatlich anerkannten Erzieher ausgebildet werden. Diese Ausbildung dauert drei Jahre. Geplant wurde mit insgesamt 125 Schülern. Pro Jahrgang und Schultyp soll es eine Klasse geben.

Im Erdgeschoss entsteht eine Mensa, die auch von den Schülern der neuen Evangelischen Schule für Sozialwesen genutzt wird.
Im Erdgeschoss entsteht eine Mensa, die auch von den Schülern der neuen Evangelischen Schule für Sozialwesen genutzt wird. © SZ/Sven Görner

Schulleiterin Konstanze Kawan freut sich schon auf die neuen räumlichen Möglichkeiten, die laut Zeitplan im Spätherbst nächsten Jahres zur Verfügung stehen sollen. „Die Mensa wird eine gute Verbindung zwischen unserer Schule, dem Aus- und Weiterbildungszentrum und der Evangelischen Hochschule sein“, sagt Schulleiterin Konstanze Kawan. Darüber hinaus biete sie die Möglichkeit, sich auch dem Ort weiter zu öffnen.

„Ich stelle mir vor, dass Schüler hier nicht nur essen, sondern auch in kleinen Gruppen arbeiten können.“ Darum gebe es auch die Überlegung, dass Schüler in der Arbeitsgruppe mitarbeiten sollen, die sich mit der Ausgestaltung der Räume befasst.

Geplant ist mit dem Neubau vor allem das Angebot an Kurzzeit-Pflegeplätzen deutlich zu erweitern. Derzeit hat das Haus Friedensort eine Kapazität von 66 Vollzeit- und sechs Kurzzeitpflegeplätzen. Aber gerade in diesem Bereich gibt es einen deutlich steigenden Bedarf, da die Krankenhäuser die Verweildauer ihrer Patienten immer weiter reduzieren. Damit bekomme die Kurzzeitpflege als Bindeglied zwischen Häuslichkeit und Vollpflege einen immer größeren Stellenwert. Zumal so bis zu 56 Tage im Jahr auch Menschen ohne Pflegestufe betreut werden können.

Prof. Dr. Thomas Knittel dankte am Mittwochnachmittag beim Richtfest dafür, dass der Bau bisher planmäßig und vor allem ohne Unfälle vorangekommen ist. Und er sprach die Hoffnung aus, dass es bis zum Winter so weit vorangebracht werden kann, dass die Außenhülle fertiggestellt ist. Nicht weniger wichtig für das Ev.-Luth. Diakonenhaus Moritzburg als Bauherren ist, dass sich auch die Kosten bisher nahezu im geplanten Rahmen befinden. Immerhin sind rund 3,2 Millionen Euro für Bau und Ausstattung zu stemmen.