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Roda: Brände-Verkostung als Live-Schalte

Der Dorfkrug Roda versüßt seinen Kunden die gaststättenfreie Zeit mit einer Schnapsidee: der "Langen Nacht der Kurzen online".

Von Thomas Riemer
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Neuland für den Dorfkrug Roda: Luisa und Marco Kalwak moderierten die erste Live-Schalte am Sonntag.
Neuland für den Dorfkrug Roda: Luisa und Marco Kalwak moderierten die erste Live-Schalte am Sonntag. © Screenshot: Dorfkrug Roda

Roda. Man nehme: Zutaten für eine bunte Snack-Platte für zwei Personen. Dazu viermal fünf cl Brände von Franziska Bischof, Deutschlands bester Brennerin des Jahres 2018. Fertig ist ein ganz außergewöhnliches Genuss-Set aus dem Dorfkrug Roda. Damit nicht genug. Wer unter den 20 Glücklichen ist, ein solches Set zu bestellen, darf bei einer Live-Schalte mit den "Dorfkrüglern" die Köstlichkeiten probieren und erhält obendrein Infos zu den Bränden. 

"Die Lange Nacht der Kurzen online" wurde am vergangenen Wochenende sozusagen geboren. Experte Marko Kalwak und Tochter Luisa, die ebenfalls im Gaststättenwesen sehr versiert ist, moderierten die illustre Runde - und neben reichlich Wissensvermittlung gab es auch jede Menge Spaß. An diesem Sonnabend folgt die zweite Auflage. Die wiederum 20 "Karten" waren schnell ausverkauft.

Liefer- und Abholservice eingerichtet

"Das Ganze war wirklich eine Schnapsidee", sagt Ute Giebler. Gemeinsam mit Schwester Kerstin Kalwak und deren Mann Marko sowie den Mitarbeitern musste in den letzten Wochen viel überlegt werden, wie man die Kundschaft während der verordneten Gaststättenschließung "bei der Stange hält". Denn: Quasi über Nacht war das Geschäft ruckzuck geschrumpft. Feiern wurden abgesagt, auch geplante Veranstaltungen auf dem Dorfkrug-Saal. "Irgendwann haben wir aufgehört zu zählen und nach vorn geschaut", sagt Ute Giebler.

Inzwischen gibt es eine Tageskarte und zusätzlich ein Menü für zwei Tagesangebote - sowohl als Bestellung zum Abholen als auch als Bringservice. "Wenn Ihnen die Küchendecke auf den Kopf fällt oder einfach die Zeit und Lust zum Kochen fehlen, dann überlassen Sie das uns. Wählen Sie aus unserer Außer-Haus Karte, bestellen Sie telefonisch und wir vereinbaren eine Abhol- oder Lieferzeit", lassen die "Dorfkrügler" die Interessenten auf ihrer Homepage wissen. Übrigens ab jetzt auch mittwochs, dem eigentlichen Ruhetag.

Die Resonanz ist beachtlich. Vor allem am Wochenende hatte die jeweils etwa sechsköpfige Küchenbesatzung gut zu tun. Durchschnittlich 100 Mahlzeiten gehen derzeit täglich raus. "Wir sind glücklich, dass uns die Gäste auf diese Weise die Treue halten", sagt Ute Giebler. 

"Ostern erfordert unsere ganze Kraft"

Nächste Herausforderung für die Rodaer ist nun Ostern. "Das werden ganz besondere Feiertage für uns alle", blickt Ute Giebler voraus. Schon jetzt steht fest: Niemand muss auf den Osterbraten aus dem Dorfkrug verzichten. So wird es an allen Tagen eine kleine feine Feiertagskarte geben. Die Gerichte  fertig angerichtet in der Assiette  können zu einer vereinbarten Zeit abgeholt werden. Zusätzlich kann am Gründonnerstag oder Ostersamstag der Braten kalt in Empfang genommen werden. 

Zur Auswahl stehen Lammbraten – der Osterklassiker, Hirschbraten, Rindsroulade, in Weißwein geschmorter Rinderbraten oder Korsisches Rinderragout. Wer möchte, kann auch Klöße und Gemüse dazu bekommen. "Der Vorteil: Man muss zum Feiertag nicht losfahren und kann daheim zu seiner Wunschzeit alles erwärmen und ordentlich auf Tellern anrichten. Da kommt dann Feiertagsstimmung auf", so Ute Giebler.

Die Live-Verkostung mit den Bränden legt über die Feiertage allerdings eine Pause ein. "Das Ostergeschäft fordert unsere ganze Kraft", sagt die Chefin. Doch danach könnte es weitergehen. Das hänge natürlich auch von Entwicklungen ab, auf die derzeit niemand wirklich vorausschauen kann. Denn keiner weiß, wie lange Gaststätten und Restaurants noch geschlossen bleiben müssen. Vorerst ist jedenfalls die Biergarten-Saison aufgeschoben.