Sachsen baut Kodersdorf eine Feuerwache

Zeitgemäße Technik, bestmögliche Sicherheit - so begründet das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) die geplante Sanierung im Tunnel Königshainer Berge. Eigentlich sollten die Arbeiten bereits 2022 beginnen. Nun ist das Ganze um ein Jahr verschoben. Der Bund lässt ab 2023 sanieren. So ist der aktuelle Plan.
Dauer der Tunnelsanierung ist noch nicht klar
Eine Voraussetzung: Für die Bauphase, deren Dauer momentan nicht genauer genannt wird, muss der Freistaat extra eine Werksfeuerwehr betreiben. Diese wiederum benötigt eine Feuerwache. Der Kreis Görlitz soll sie bauen. Ein erster Schritt dazu ist getan, der Technische Ausschuss des Kreistages hat jetzt dem Vorhaben zugestimmt. Demnach soll eine Vereinbarung zwischen Land und Kreis geschlossen werden, die einerseits den Bau an sich und andererseits die Nutzung der Feuerwache regelt.
Der Landkreis Görlitz verpflichtet sich damit, bis Ende 2022 in Kodersdorf die Feuerwache zu errichten und außerdem zwei Feuerwehrfahrzeuge anzuschaffen. Der Freistaat Sachsen kann über die beiden Einsatzfahrzeuge und über die künftige Feuerwache verfügen, so sieht es ein Vertrag vor. Bis zum Abschluss der Bauarbeiten am Tunnel soll das so sein, Sachsen zahlt bis dahin dafür.
Hauptachse in Richtung Osteuropa
Bau- und Wartungsarbeiten am Tunnel - sie werden in regelmäßigen Abständen notwendig. 1999 ging das über drei Kilometer lange Bauwerk in Betrieb. Eine komplette Sanierung ist nun unausweichlich. Größere Reparaturen gab es inzwischen auch, etwa nach dem großen Lkw-Brand im Jahr 2013. Der Tunnel wurde nach einer Richtlinie aus dem Jahr 1994 gebaut. Seither hat die EU allerdings die Ansprüche angepasst, im sicherheitstechnischen Bereich.
Seit 2011, heißt es vom Lasuv, wurde nachgerüstet, etwa Lüfter ausgetauscht, der Funk im Tunnel angepasst, Batterien, Stromversorgung. Rund 30.000 Fahrzeuge passieren den Tunnel täglich, etwa 30 Prozent davon sind Laster. Der Königshainer Tunnel ist damit einer der Haupttransportwege in Richtung Osteuropa.
Sanierung auf der Autobahn trifft B6-Anwohner
Die Sanierung ist schon lange geplant, ursprünglich sollte sie bereits im vergangenen Jahr beginnen. Der Landkreis hatte in der Vergangenheit immer wieder die Kapazität der Lüftungsanlage bemängelt. Und: Wenn gebaut wird, trifft eine Umleitung vor allem die B6, Markersdorf und Holtendorf. Die Anwohner mussten bei Problemen auf der Autobahn stets mit verstärkten Verkehr auf der Bundesstraße leben. Wie genau die Bauarbeiten jetzt im Tunnel geplant sind, ist offen. Laut Lasuv gibt es die Idee, den Tunnel nicht komplett zu sperren, sondern den gegenläufigen Verkehr in einer Röhre offen zu halten. Dennoch kann es zu zeitweisen Vollsperrungen kommen.
Kreistag muss Plänen noch zustimmen
Bisher rechnet das Landesamt mit Kosten für die Tunnelsanierung von rund 37 Millionen Euro. Allein für die Fläche der neuen Feuerwache werden 44.000 Euro fällig, zahlbar am Ende vom Freistaat, zuzüglich einer Ausgleichszahlung für entgangene Pachteinnahmen für rund 31.000 Euro. Die Refinanzierung der Ausgleichszahlungen soll über Pachtverträge für zwei Mobilfunkanlagen erfolgen. Die befinden sich auf dem Flurstück, sind längerfristig verpachtet, für noch neun beziehungsweise 17 Jahre.
Dem gesamten Vorhaben muss nun noch der Kreistag zustimmen. Geplant ist eine Vorlage des Beschlusses am 17. Juni. Geben die Abgeordneten ihre Zustimmung, kann die Feuerwache in Kodersdorf nach Ende der Bauphase vom Landkreis weiter genutzt werden. Und: Der Kreis soll dem Land für künftige Fälle die erneute Nutzung der Feuerwache für eine mögliche weitere Wartung des Tunnels oder bei außergewöhnlichen Ereignissen, sprich Unfällen, gestatten.