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Rettungspläne für ausgetrockneten Teich

In dem Gewässer bei Großharthau sah man im Sommer Bilder, die schockierten. Das soll sich nicht wiederholen.

Von Ingolf Reinsch
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Der Große Röderteich im Sommer vergangenen Jahres – fehlender Regen, schon im Jahr 2018, hatte den Teich austrocknen lassen. .
Der Große Röderteich im Sommer vergangenen Jahres – fehlender Regen, schon im Jahr 2018, hatte den Teich austrocknen lassen. . © Steffen Unger

Großharthau. Die Großharthauer bekommen ein beliebtes Naherholungsziel am Rande ihres Dorfes zurück. Voraussichtlich im August dieses Jahres beginnt die Sanierung des Großen und Kleinen Röderteiches.  Vorausgesetzt, diesem besonders milden Winter folgt kein extrem harter im nächsten Jahr,  sollen die Arbeiten bis Mai 2021 abgeschlossen werden, sagte Susanne Wenzlaff,  Geschäftsführerin des Nabu-Landesverbandes Sachsen, der SZ.  Der Naturschutzbund ist Eigentümer beider Teiche. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden die Sanierungspläne vorgestellt.  

Röderwehr wird rückgebaut

Geplant ist unter anderem, den Kleinen Röderteich zu entschlammen sowie die  baulichen Anlagen an den Zu und Abflüssen beider Teiche zu erneuern.  Der vorhandene Dauerstau der Schwarzen Röder wird im Zuge der Arbeiten zugunsten der ökologischen Durchgängigkeit des Fließgewässers aufgehoben. Das sogenannte Röderwehr wird vollständig rückgebaut. Der für die Wasserentnahme zur Beschickung sowie Regulierung der Teichwasserspiegel erforderliche Aufstau der Schwarzen Röder erfolgt zukünftig nur noch  temporär. Dabei habe das Fließgewässer Vorrang vor der Befüllung der Teiche, erläutert Susanne Wenzlaff.  Außerdem werden die Trenndämme zwischen der Schwarzen Röder und den Teichen wiederhergestellt bzw. gesichert. 

900. 000 Euro wird der Nabu nach jetzigem Planungsstand investieren, gefördert über das Landesprogramm "Natürliches Erbe".  Das ist viel Geld, und es reicht trotzdem nicht, um alle Wünsche zu erfüllen. So kann der Große Röderteich nicht entschlammt werden.  

Keine Fischzucht mehr

Mit der geplanten Investition sollen mehrere Ziele erreicht werden. Zum einen geht es darum,  die Funktionstüchtigkeit beider Teiche wieder herzustellen, um einer Vielzahl von Tieren – Wirbellosen, Weichtieren, Insekten, Fischen, Säugetieren und Vögeln – Lebensraum zu geben, ebenso Wasserpflanzen. Dabei wird der Kleine Röderteich mit einer Wassertiefe zwischen 30 und 70 Zentimetern und ausgedehnten Verlandungszonen bevorzugt als Leichgewässer für Amphibien fungieren. Hinzu kommt die Erholungsfunktion des Areals. Außerdem ist vorgesehen, einen Rundweg für Führungen anzulegen.

Für die Fischzucht werden beide Teiche auch künftig keine Bedeutung mehr haben. Bereits im Jahr 2017  hatte der letzte Pächter laut Nabu aufgrund des schlechten baulichen Zustandes der Gesamtanlage und aus wirtschaftlichen Gründen den  Pachtvertrag gekündigt.  Seit diesem Zeitpunkt unterliegen die Röderteiche keiner kommerziellen Nutzung mehr. 

Ehrenamtliche kümmern sich um die Teiche

Im Hitzesommer 2018 war der große Röderteich ausgetrocknet. Gründe dafür waren der ausgebliebene Regen, aber auch eine fehlende Wasserzufuhr, da auch die Schwarze Röder trocken gefallen war. In Absprache mit dem projektbegleitenden Ingenieurbüro verzichtete der Nabu darauf, den Teich angesichts der geplanten Baumaßnahmen wieder komplett anzustauen. Als sich der Teich nach der Sommertrockenheit 2018 wieder begann mit Wasser zu füllen, wurde er von Fachleuten kontrolliert abgelassen. Derzeit kümmern sich die ehrenamtlichen Mitglieder der Nabu-Ortsgruppe Bischofswerda im Rahmen ihrer Möglichkeiten um die Unterhaltung der baulichen Anlagen.  

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