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Sebnitz feiert das Double

Das letzte Spiel der Saison endet im Elfmeterschießen. Dort hat der Kreismeister in Possendorf das nötige Glück.

Von Jens Jahn
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Nach mehr als zwei Stunden in der Possendorfer Hitze lassen die Sebnitzer Pokal-Gewinner ihren Emotionen freien Lauf.
Nach mehr als zwei Stunden in der Possendorfer Hitze lassen die Sebnitzer Pokal-Gewinner ihren Emotionen freien Lauf. © Karl-Ludwig Oberthür

Das Kreispokalfinale der Männer hat gehalten, was die Ansetzung versprach. Der frischgebackene Kreismeister BSV Sebnitz und der Tabellendritte der zurückliegenden Saison, Chemie Dohna, boten am Sonnabend in Possendorf 120 Minuten lang eine bissige, hart umkämpfte Partie, in der es lediglich an Toren mangelte. So musste letztlich das Elfmeterschießen zur Siegerermittlung herhalten. Dort setzte sich Sebnitz mit 5:4 durch und feierte das Double.

In der regulären Spielzeit sowie in der Verlängerung war es eine Partie auf Augenhöhe – mit den besseren Chancen für Dohna. „Wir machen unsere Tore nicht. Möglichkeiten dazu waren vorhanden“, sagte der Toregarant Maik Ritter nach der Partie. Trainer Jörg Horn hatte sein Team taktisch clever eingestellt, die Spieler setzten die Vorgaben äußerst diszipliniert um. „Wir haben uns sehr schwergetan gegen einen stark aufgestellten Gegner“, sagte der Sebnitzer Coach Uwe Tietze. „Sie haben mit spielerischen Mitteln uns das Leben sehr schwergemacht. Kompliment an Dohna, das Team hat die Räume eng gemacht und defensiv hervorragend gestanden.“

Vor gut 400 Zuschauern, die sich jedes noch so kleine Schattenplätzchen gesucht hatten, musste Sebnitz-Torwart Dominik Oppitz einige Mal Kopf und Kragen riskieren. Auf der Gegenseite wühlte und ackerte Michael Kunze in gewohnter Manier, Eric Feyer schoss aus Nahdistanz knapp neben das Tor. In der zweiten Halbzeit zeigte sich ein ähnliches Bild. Oppitz, der nach einem Zusammenprall minutenlang behandelt werden musste, bewahrte mit tollen Reflexen seine Mannschaft vor einem Rückstand. Auf der Gegenseite parierte Tormann Richard Henker in bester Manier.

 Zuvor standen vor allem die Torhüter im Mittelpunkt – auch Dohnas Richard Henker 
 Zuvor standen vor allem die Torhüter im Mittelpunkt – auch Dohnas Richard Henker  © Karl-Ludwig Oberthür

In der Verlängerung schwanden bei beiden Teams die Kräfte – logisch, angesichts der glutheißen Temperaturen und dem schnellen Spiel in der regulären Spielzeit. Als der gerade eingewechselte Alexander Kaden verletzt vom Feld musste, ging es für Dohna, das sein Wechselkontingent schon ausgeschöpft hatte, zudem nur noch zu Zehnt weiter. Sebnitz mobilisierte noch einmal alle Kräfte und hatte kurz vor dem Abpfiff die Riesenchance. Doch bei mehreren Nahdistanzschüssen war stets ein rettender Fuß eines Dohnaer Spielers im Weg. So musste das Elfmeterschießen über den neuen Kreispokalsieger entscheiden. Schon vor diesem Spektakel war klar: Beide Teams hätten sich den Sieg verdient.

Vom Punkt aus patzte dann ausgerechnet Dohnas Routinier Rene Courtois de Hurbal, der gleich den ersten Schuss an den Pfosten setzte. Seine Teamkollegen Sebastian Hennig, Ritter und Oliver Haubold machten es besser. Für Sebnitz trafen zunächst Chris Müller, Daniel Hille und Sebastian Rummler. Dann parierte Dohnas Henker gegen Sadek Haci und es stand 3:3. Lukas Schumann brachte Dohna in Vorhand, Sven Torlee zog nach. Pech dann für Flacke, dessen scharfer Schuss vom Innenpfosten zurücksprang. Auf Philip Henke lastete nun die Chance zum Siegtor. Und der 25-jährige Defensivspieler behielt die Nerven, traf für seine Sebnitzer zum Pokaltriumph – das Double war perfekt.

Allerdings währte die Freude bei Philip und seinem Bruder Johannes nur kurz: Vater Volker, Physiotherapeut beim BSV, riss beim Jubel die Achillessehne, er musste per Krankenwagen abgeholt werden. „Das ist natürlich bitter. Wir wünschen ihm gute Genesung. Kopf hoch, Volker“, sagte das Sebnitzer Urgestein Hartmut Grohmann.

Währenddessen bekam Trainer Tietze seine obligatorische Dusche aus Wasser und Bier. Mit klatschnassem Shirt holte sich der 51-Jährige die Glückwünsche bei seiner Familie ab, gab Statements für die Presse und herzte jeden seiner Spieler. „Wahnsinn! Wir haben das Double erzielt. Das ist phänomenal“. Tietze hatte erst in der Winterpause den BSV Sebnitz übernommen – ein Einstand nach Maß für den sympathischen und stets bestens gelaunten Coach.