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Auf Streife

Volker Döring arbeitet bei der Sächsischen Sicherheitswacht. Dafür werden Mitstreiter gesucht. Was müssen sie eigentlich machen und können?

Von Romy Altmann-Kuehr
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Volker Döring ist seit zwölf Jahren ehrenamtlich für die Sächsische Sicherheitswacht unterwegs. Sein "Revier": Löbau und das Oberland.
Volker Döring ist seit zwölf Jahren ehrenamtlich für die Sächsische Sicherheitswacht unterwegs. Sein "Revier": Löbau und das Oberland. © Polizei Sachsen

Volker Döring könnte sein Rentner-Dasein genießen. Aber bloß daheim auf der Gartenbank sitzen, ist nichts für den 65-jährigen Neugersdorfer. Neben anderen ehrenamtlichen Aufgaben ist er seit mittlerweile zwölf Jahren für die Sächsische Sicherheitswacht unterwegs. Gut erkennbar an der blauen Uniform sind die Ehrenamtlichen in Städten und Gemeinden regelmäßig "auf Streife". "Wir sind vor allem Ansprechpartner und für die Bürger präsent", erklärt Döring die Aufgaben. 

Freiwillige, die das übernehmen und damit die Ordnungshüter der Polizei unterstützen, gibt es aber zu wenige. Deshalb ist die Polizei auf der Suche nach neuen Mitstreitern für die Sicherheitswacht. "Wir suchen zuverlässige Bürgerinnen und Bürger, die ehrenamtlich an der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung mitwirken möchten", ruft die Polizeidirektion Görlitz auf. Die Interessenten sollen bei Eintritt in den Dienst zwischen 18 und 60 Jahre alt sein. Sie sollten zudem gut deutsch sprechen und schreiben, ein ausgeprägtes Demokratie-Verständnis haben und körperlich fit sein, nennt die Polizei weitere Voraussetzungen. 

Wer mitmachen will, muss fit sein

Den Aspekt der körperlichen Fitness bestätigt auch Volker Döring. Denn in einer Schicht ist man viele Kilometer zu Fuß unterwegs. "Da laufen wir ungefähr acht bis zwölf Kilometer. Und das bei Wind und Wetter", erzählt der Neugersdorfer. 40 Stunden im Monat ist Volker Döring im Einsatz, so viel sollen die Sicherheitswächter höchstens monatlich leisten. Und bis auf eine längere Erkrankung vor einigen Jahren hat er das immer absolviert. Unterwegs ist Döring im Oberland. Wegen des Personalmangels bei der Sicherheitswacht ist der Neugersdorfer seit einem Jahr auch in Löbau im Einsatz. 

Die Angehörigen der Sicherheitswacht unterstützen ihr örtliches Polizeirevier vor allem an Schwerpunkten: Streifen an Spielplätzen, Schulen, in Parks, Kleingartenanlagen, Fußgängerzonen und Wohngebieten sind vorgesehen, schildert die Polizei. Sie können Hinweise aufnehmen und an die Polizei weitergeben. Sie dürfen aber auch einschreiten, wenn es kritisch wird. So dürfen sie beispielsweise Gegenstände sicherstellen oder sogar Platzverweise aussprechen. 

Im Prinzip dürfen die Sicherheitswächter das so genannte Jedermannsrecht ausüben. Das heißt, zum Beispiel bei Gefahr einen mutmaßlichen Täter festhalten, bis die Polizei da ist. Klingt nicht ganz ungefährlich. "In wirklich brenzlige Situationen bin ich aber noch nie geraten", sagt Döring. 

Volker Döring ist am Markttag mit seiner Kollegin in Löbau unterwegs.
Volker Döring ist am Markttag mit seiner Kollegin in Löbau unterwegs. © Polizei Sachsen

Neuer Lehrgang startet im Herbst

Er sieht sich als Vermittler zwischen Bürger und Polizei und suche lieber das Gespräch mit den Menschen, als zu drastischeren Maßnahmen zu greifen, sagt der Rentner. Oft sprechen ihn und seine Kollegen Leute an, weil sie Fragen haben oder unsicher sind. "Zum Beispiel, ob man da parken darf, werden wir oft gefragt." Viele, so hat Volker Döring festgestellt, scheuen den Gang zur Behörde und sprechen bei Fragen die Sicherheitswächter an. "Wir vermitteln dann an die richtige Stelle." 

Die Polizei sieht ihrerseits die Sicherheitswacht als wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheitsgefühl bei den Bürgern. Für ihren Einsatz werden die Freiwilligen extra ausgebildet, absolvieren einen Lehrgang. Der nächste soll im Herbst starten. Dafür werden jetzt Bewerber gesucht. Sie können sich direkt bei der Polizeidirektion Görlitz bewerben. Auf deren Webseite gibt es Infos und Bewerbungsformulare

Für Volker Döring bedeutet der Dienst bei der Sicherheitswacht auch: "Ich halte mich fit und tue etwas für die Gemeinschaft. Und eine kleine Aufwandsentschädigung gibt es auch."

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