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So schütze ich mich bei Paypal vor Betrug

Es geht um eine bestimmte Funktion, bei der Käufer- und Verkäuferschutz missbraucht werden können.

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© Lukas Schulze/dpa (Symbolbild)

„Ich habe einen Laptop bei Ebay eingestellt. Nun hat sich ein Interessent gemeldet, der unbedingt per PayPal über die Funktion „Freunde und Familie“ bezahlen will. Den Laptop soll ich an seinen Sohn übergeben, da er es zeitlich nicht einrichten könne. Ist das seriös und komme ich sicher an mein Geld?“

Dazu Judith Scholz von der Verbraucherzentrale Sachsen: Das klingt nicht so. Immer wieder machen sich Betrüger Kleinanzeigenmärkte zunutze, um schnell an Geld zu kommen. Im schlimmsten Fall ist die Ware weg und das Geld auch. Wichtig zu wissen: bei PayPal kann man nur unter bestimmten Voraussetzungen „Verkäufer- oder auch Käuferschutz“ in Anspruch nehmen. Insbesondere der Verkäuferschutz greift nur dann, wenn man die Ware nachweislich versendet und nicht zur Abholung bereitstellt. Auch die Geldsendefunktion „Freunde und Familie“ sollte nicht beim Verkauf oder Kauf von Waren eingesetzt werden. Vielmehr sollte man darauf bestehen, dass die Bezahlung über die Funktion „Waren und Dienstleistungen“ abgewickelt wird. Die Gebühr wird dann dem Verkäufer der Ware auferlegt. Lesen Sie sich daher die Richtlinien zum Verkäufer- und Käuferschutz genau durch.

Der Käuferschutz, den einige Internet-Zahlungsdienste anbieten, soll noch darüber hinausgehen und schützt vor unseriösen Händlern. Er ist eine freiwillige Versicherung der Anbieter zugunsten der Käufer. Der Käuferschutz sichert in der Regel den Fall ab, dass bestellte Ware gar nicht oder dass eine falsche Ware geliefert worden ist. Damit sollen Sie vor Fakeshops, also betrügerischen Händlern und Falschlieferungen geschützt werden.

Wenn Sie keine oder eine falsche Ware erhalten haben, wenden Sie sich zunächst an den Händler. Lesen Sie sich die Bedingungen des Käuferschutzes durch. Wichtig ist, welche Pflichten, Fristen und Ausnahmen bestehen. Dann melden Sie gegebenenfalls die Reklamation, etwa an PayPal, wenn zum Beispiel strittig ist, ob die Ware versendet oder überhaupt geliefert wurde. Daraufhin startet ein Vermittlungsverfahren, in dem der Anbieter des Käuferschutzes den Sachverhalt für sich aufklärt. Im Idealfall erhalten Sie sofort Ihr Geld zurück.

Zu beachten ist, dass die Verkäufer- und Käuferschutzrichtlinien von PayPal oder anderen Zahlungsdienstleistern interne Richtlinien sind. Gesetzliche Regelungen werden also nicht außer Kraft gesetzt.

Generell können Sie beim Online-Shopping ohne Angabe von Gründen innerhalb von 14 Tagen die Ware zurücksenden und ihr Geld zurückfordern. Das ist tatsächlich anders als im Laden: Wer vor Ort einen Fehlkauf getätigt hat, ist auf die Kulanz des Verkäufers angewiesen.