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So streitfreudig sind die Menschen im Kreis

Zu hohe Hecken, zu schnell gefahren, zu laute Nachbarn: Fast jeder Vierte aus der Region ist in einen Konflikt verwickelt.

Von Theresa Hellwig & Stefan Lehmann
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Versperrt die hohe Hecke die Sicht oder reicht sie auf das Grundstück des Nachbarn, kann das zu Streit führen.
Versperrt die hohe Hecke die Sicht oder reicht sie auf das Grundstück des Nachbarn, kann das zu Streit führen. © Symbolfoto/dpa

Riesa./Großenhain. Der durch den Maschendrahtzaun hindurchwuchernde Knallerbsenstrauch – auch dank Stefan Raab – gilt bis heute als das klassische Beispiel schlechthin für den Streit unter Nachbarn. Und das ist gar nicht so weit hergeholt, sagt Andreas Wilke. Seit mehr als einem Jahr ist er Friedensrichter in Riesa, und wenn er in dieser Zeit als Schlichter gefragt war, dann fast immer wegen derartiger Nachbarschaftsstreitigkeiten. Eigentlich wäre es ja das Einfachste von der Welt, einen Ast abzusägen, der ins eigene Grundstück rein ragt. „Aber meistens liegen die Probleme tiefer“, sagt Wilke. Oft hat sich über Jahre eine Abneigung angestaut – bis eine Petitesse das Fass zum Überlaufen bringt. Dann sind Friedensrichter wie Wilke gefragt. „Meist fahre ich mit dem Motorrad hin und hole mir die Leute an den Gartenzaun.“

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