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Sonderschau im Stadtmuseum verschoben

Die Ausstellung zur Geschichte der Meißner Vereine muss auf unbestimmte Zeit warten.

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Dieser in Bronze gegossene Paddler gehört zu den Stücken, die in der Schau „In Freud und Leid zu jeder Zeit – Meißner Vereine zwischen 1735 und 1945“ eigentlich ab Sonnabend im Stadtmuseum zu sehen sein sollten.
Dieser in Bronze gegossene Paddler gehört zu den Stücken, die in der Schau „In Freud und Leid zu jeder Zeit – Meißner Vereine zwischen 1735 und 1945“ eigentlich ab Sonnabend im Stadtmuseum zu sehen sein sollten. © Claudia Hübschmann

Meißen. „In Freud und Leid zu jeder Zeit – Meißner Vereine zwischen 1735 und 1945“. So lautet der Titel der Sonderausstellung des Stadtmuseums Meißen, die dort eigentlich ab Sonnabend zu sehen sein sollte. Aber: "Durch die Allgemeinverfügung des Freistaates im Zusammenhang mit dem Corona-Virus verlängert sich die reguläre Schließzeit des Museums für Umbau-, Wartungs- und Reinigungsarbeiten zunächst bis zum 20. April", heißt es aus der Pressestelle der Stadtverwaltung dazu.  

Bis dahin wollen die Museumsmitarbeiter den Aufbau der Sonderausstellung abgeschlossen haben. Derzeit müssen noch die letzten Exponate beschriftet werden. „Wir bereiten alles wie geplant vor“, erklärt Museumsleiterin Linda Karohl-Kistmacher. Sieben große 'Vereinsfahnen würden jedoch noch bis zur Ausstellungseröffnung zum Schutz vor Staub und Licht durch Tücher abgedeckt bleiben. 

Dabei handelt es sich um bestickte und handbemalte Vereinsfahnen, die ältesten stammen aus den Jahren zwischen 1850 und 1860. Drei dieser Fahnen wurden von Textilspezialisten im vergangenen Jahr in Vorbereitung auf die Ausstellung restauriert. „Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Sticktechniken angewandt. Beispielsweise wurden die Fahnen durch die Verwendung leuchtender Zwirne  immer repräsentativer, aber auch schwerer“, erläutert Steffen Förster, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Stadtmuseums und Kurator der Schau.

Neben diesen und anderen Zeugnissen des Vereinslebens wie Abzeichen und Siegerpokalen befindet sich auch ein Slalomkajak - es handelt sich um ein Faltboot - unter den Ausstellungsstücken. Das 90 Jahre alte Boot ist eine Leihgabe der SG Kanu Meißen.  Faltboote werden auch heute noch in der damals angewandten Skelettbauweise hergestellt, so Steffen Förster. Vor zwei Jahren war das Kajak sogar noch bei einem historischen Bootsrennen auf dem Wasser unterwegs. „Das Slalomkajak ist eine der wenigen Leihgaben in dieser Sonderausstellung, die meisten Exponate stammen aus unserer Sammlung und wurden noch nie gezeigt“, so der Museologe.

Für einen Veranstaltungshöhepunkt zur Sonderschau im Sommer gibt es laut der Museumsleiterin ebenfalls schon Überlegungen: „Wir planen für den 15. Juli einen Museumssommersalon. Dabei sind alle Interessierten zu einem geführten Rundgang durch die Sonderausstellung mit anschließender Musik und Wein im Kreuzgang eingeladen, insofern das zu dieser Zeit wieder möglich ist.“

Bis zur Öffnung des Museums entwickele das Team darüber hinaus ein museumspädagogisches Rahmenprogramm für die Sonderausstellung“, in dem unter anderem Fahnen selbst gestaltet werden können. „Außerdem werden wir mit den Vorbereitungen der nächsten Sonderausstellung im November 2020 zum Thema Bergbau im Kreis Meißen beginnen, sowie weiter an der  Erschließung und Dokumentation unserer musealen Objekte arbeiten“, berichtet  Linda Karohl-Kistmacher. (SZ/ul)

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