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Süße Idee: Schokolade mit Pfefferkuchen

Eine Pulsnitzer Geschäftsfrau kreiert zwei neue Spezialitäten. Bald können sie verkostet werden.

Von Reiner Hanke
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Die Pulsnitzer Evelin Behrendt bringt eine neue Pfefferkuchenschokolade pünktlich vor dem Pfefferkuchenmarkt unter die Leute.
Die Pulsnitzer Evelin Behrendt bringt eine neue Pfefferkuchenschokolade pünktlich vor dem Pfefferkuchenmarkt unter die Leute. © Matthias Schumann

Pulsnitz. Ein würziger Duft liegt im kleinen Lädchen von Evelin Behrendt in Pulsnitz in der Luft. Eine Mischung aus Gewürzen, Tees, auch Schokolade. Die ist eine ihrer Leidenschaften. Pünktlich zum Pfefferkuchenmarkt in der Stadt überrascht sie mit köstlichen Neuheiten. Sie bringt zwei Sorten Pulsnitzer Pfefferkuchenschokolade auf den Markt.

Die Idee für eine solche Spezialität mit Pulsnitzer Hintergrund hatte sie bereits vor vier Jahren und setzte sie gemeinsam mit einem Hersteller in Erfurt um. Nun geht sie mit einem anderen Partner neue Wege. Es ist die Sächsische Schokoladenmanufaktur von Marcus Schürer in Heidenau. Die neuen Sorten sind nicht nur völlig anders aufgemacht, sondern insgesamt neu erfunden. Auch beim Rezept gehen Evelin Behrendt und der Chocolatier andere Wege.

Die Roh-Pfefferkuchen für die Schokoladenmasse kommen natürlich aus Pulsnitz. Sie liefert die Pfefferküchlerei Handrick. Zwei Sorten kommen nun zum Pfefferkuchenmarkt in den Verkauf: Vollmilch mit einem Anteil von 47 Prozent und zartbitter mit 67 Prozent Kakao-Anteil. Dort mit zarten Pfefferkuchenflöckchen – in der Vollmilchschokolade ohne, aber trotzdem mit dem vollen Geschmack. Mit der Vollmilch reagiere sie vor allem auch auf Kundenwünsche, sagt die Pulsnitzerin. Die könne sie nun erfüllen. Dass sie mit der Manufaktur in Heidenau kooperiere habe gute Gründe: „Ich habe einen Chocolatier aus der Region gesucht.“ Ihr sei es wichtig, ein sächsisches Produkt in ihr Geschäft zu bringen. Auch das sei eine Reaktion auf die Nachfrage. Und mit Marcus Schürer habe sie bereits gute Geschäftskontakte.

Die sind nun noch enger und die Zusammenarbeit viel unkomplizierter als mit den Thüringern. So habe man gemeinsam den Geschmack verfeinert. Das sei bisher nicht möglich gewesen. Die Heidenauer Manufaktur habe Geschmacksproben hergestellt: „Wir haben einige Wochen in einem kleinen Kreis verkostet.“ Feinheiten seien dabei entscheidend. Der Kakaoanteil dürfe auch nicht zu hoch sein, weiß Evelin Behrendt, um das dezente Pfefferkuchenaroma nicht zu überlagern. Ausgewogen soll der Geschmack sein, für einen Genuss sommers wie winters.


Der Experte in Sachen Schokolade: Chocolatier Marcus Schürer aus Heidenau.
Der Experte in Sachen Schokolade: Chocolatier Marcus Schürer aus Heidenau. © Marko Förster

Chocolatier Marcus Schürer habe die Idee gern aufgenommen, weil Evelin Behrendt mit Leidenschaft dabei sei. So erklärt er: „Die Kunst war es, die Gewürznote des Pfefferkuchens in die Schokolade zu bringen, ohne störende Gewürzkrümel.“ Dazu habe er einen relativ lieblichen Kakao aus Venezuela verwendet, der die Aromen ausgezeichnet mitnehme, eine gute Kombination eingehe. Und ein besonderes Öl, das das Aroma binde. Erfahrung mit dem Pfefferkuchen habe die Manufaktur ja im Übrigen auch durch die Eigenproduktion des Gebäcks.

Schokolade und Pfefferkuchen sind ja ohnehin traditionell eine sehr leckere Kombination. Wie bei der Pulsnitzer Spitze zum Beispiel mit Schokoüberzug. Bei der Pulsnitzer Pfefferkuchenschokolade ist der Schwerpunkt quasi umgekehrt gesetzt.

Seit sieben Jahren hat sich Evelin Behrendt der Genusswelt verschrieben. Damals habe sie wegen einer Erkrankung der Augen den Beruf wechseln müssen. Computerarbeit war nicht mehr möglich. Aber auch mancher Zweifel wegen der Risiken, in die Selbstständigkeit zu gehen. Werde die Idee aufgehen, schaffe ich das? Die Frage kann sie mit „Ja“ beantworten, wenngleich der Druck hoch sei. Urlaub sei selten geworden und Krankheit könne sie sich auch kaum leisten, sagt die 55-Jährige. Die Leidenschaft für Schokolade habe dabei eine Rolle gespielt. So könne sie unterschiedliche Sorten auch aus eigener Erfahrung empfehlen, wie auch andere Spezialitäten von Nudeln bis Wein sowie Öl und Spirituosen vom Fass, die das Konzept abrunden.

Anregungen hole sie sich bei Messen über Kataloge oder auch im Urlaub und von Kunden. Viele suchten eben auch speziell Pulsnitzer Geschenke. Die verpacke sie auch gern. Jetzt sei die richtige Zeit, Weihnachtsgeschenke zu bestellen. Geschenke-Serien für Mitarbeiter von Firmen seien ebenfalls kein Problem. Vielleicht mit Pfefferkuchenschokolade.

Ein bisschen aufgeregt sei sie schon vor deren Premiere, gibt Evelin Behrendt zu. Denn jetzt werde sie bald erfahren, wie die Schokolade bei den Kunden ankommt und den Praxistest besteht. So hat sie auch Empfehlungen für den Genuss. Sie rate es fast jedem Kunden, der bei ihr das eine oder andere Stückchen verkostet: „Nicht hineinbeißen wie in eine Schnitte und loskauen.“ Die meisten würden das falsch machen. Sondern ein Stückchen langsam auf der Zunge zergehen lassen um den zarten Schmelz genießen und die Aromen zu entdecken.

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