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Viel Zuspruch für Türmchenbau und Bücherstuben

Zum Lauterbacher Schlossfrühling kamen viele Gäste und eine neue Nachfahrin. Sie bestaunten, was sich schon wieder verändert hat.

Von Kathrin Krüger
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Christine und Gerd Werner haben mit Aufwand neue Bücherstuben eingerichtet.
Christine und Gerd Werner haben mit Aufwand neue Bücherstuben eingerichtet. ©  Kristin Richter

Lauterbach. Am neuen Blaulichtsalon im Obergeschoss von Schloss Lauterbach kann man sie sehen: die neue Unterkonstruktion für das geplante Schlosstürmchen. Witzigerweise hat Fritz Baronner, der Sammler der unzähligen Zolluniformen und -mützen, vor die Öffnung ein Schild gestellt: „Halt, hier Grenze. Bundesgrenzschutz“.

Über diese Idee ihres Kollegen im Schlossförderverein muss auch Randi Friese schmunzeln, als sie den Besuchern des Schlossfrühlings den aktuellen Stand zum Türmchen erklärt. „Wir werden immer wieder angesprochen, wann es denn losgeht“, sagt Friese. Zwar sind für die Wiedererrichtung des Bauwerks die Aufträge vergeben, doch noch ist die Prüfung der Statik ein Knackpunkt. Randi Friese: „Wir hatten im April die erste Bauberatung, im Mai kamen jetzt diese Zimmererarbeiten und Anfang Juni geht es in der Boxdorfer Firma Böhme mit der Konstruktion weiter.“ Das Türmchen werde in der Firma fertiggestellt und soll komplett nach Lauterbach geliefert werden, um zum Tag des offenen Denkmals im September aufs Schlossdach gesetzt zu werden. Immerhin 50.000 Euro Spenden sind geflossen, verkündet der Förderverein zufrieden.

Sandra Langner und Sohn Louis am Holzstand mit den liebevoll gearbeiteten Holzfiguren von Kathrin und Olaf Starke aus Kalkreuth.
Sandra Langner und Sohn Louis am Holzstand mit den liebevoll gearbeiteten Holzfiguren von Kathrin und Olaf Starke aus Kalkreuth. ©  Kristin Richter

Doch die Lauterbach-Fans können sich auch auf ein neues Schlossbuch freuen. Randi Friese ist dabei, das Alte zu überarbeiten. Zum 300-jährigen Jubiläum des Schlosses im nächsten Jahr soll es erscheinen. „Durch die vielen Ergänzungen werden es 100 Seiten mehr“, kündigt Friese an.

Enthalten sind dann auch die Hinweise von Heide Dietz aus Hellerau. Die 76-Jährige lässt sich den Schlossfrühling zum regionalen Tag der Parks und Gärten nicht entgehen, weil sie sehen will, was es Neues gibt. „Ich war hier ein Jahr im Internat, von 1959 bis 1960, erzählt die frühere Lehrerin. Sie findet den Schlosspark so schön. Und hat auch die neuen Bücherstuben besucht.

Eine Schenkung aus Dresden

Christine und Gerd Werner haben sie im Kavaliershaus neben dem Schloss eingerichtet. Seit Mitte März haben die beiden jeden Tag außer sonntags in den fünf Räumen gearbeitet, erzählen sie. Fast 10.000 Bücher stehen nun hier wohlgeordnet, können vor Ort gelesen oder gegen eine Spende mitgenommen werden. „Jetzt beginnt für uns wieder das normale Leben“, so die Werners nach Abschluss dieser Mammutaufgabe.

Besonders stolz sind sie über eine Schenkung von 89 Bänden der Fachstelle für öffentliche Bibliotheken Dresden: fast die vollständige Reihe der Nobelpreis-Bibliothek von 1901 bis 1996. Das nötigt selbst Gabriele Zeidler-Prüfer aus Oberfranken Respekt ab. Die Nachfahrin einer zweiten Stammlinie von Schlosserbauer von Kirchbach ist Ahnenforscherin und zum ersten Mal auf Lauterbach. Sie hat dem Förderverein schöne Möbel für das Trauzimmer gestiftet. „Im Oktober veranstalten wir hier unseren Familientag mit 60 Personen“, freut sich die staunende Besucherin.

Ein Blick hinaus aus dem Schloss.
Ein Blick hinaus aus dem Schloss. © Kristin Richter