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Tierversuche in Sachsen: Von Mäusen und Menschen

Mehr als 100.000 Tiere sterben in Sachsen jährlich für die Wissenschaft. Muss das sein? Ein Besuch im Fraunhofer Institut in Leipzig.

Von Franziska Klemenz
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Vier bis fünf Mäuse leben im tierexperimentellen Zentrum zusammen in einem Käfig.
Vier bis fünf Mäuse leben im tierexperimentellen Zentrum zusammen in einem Käfig. © Fraunhofer Institut

Fünf kleine Köpfchen stecken in dünnen Röhrchen. Fünf Bauchdecken mit weißem Flaum wölben sich gleichmäßig nach oben. Fünf Albinomäuse im Dienst der Wissenschaft. Wie bei Ferkeln, die an der Mutter saugen, hängen ihre Köpfe nebeneinander in den Röhrchen, aus denen Narkosegas in ihre Gesichter strömt. Sie liegen in einem dunklen Kasten, der mit Fotos zeigen wird, wie groß die Geschwüre auf ihren Nacken sind. Die Mäuse dienen der Krebsforschung am Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie, kurz IZI, in Leipzig.

1.238 Mäuse, 78 Ratten, 23 Schafe und vier Schweine hat das Institut vergangenes Jahr benutzt; die meisten für angewandte Forschung, die Brücke zwischen Grundlagenforschung und Medikament-Entwicklung. Das IZI forscht meist im Auftrag von Pharma- und anderen Unternehmen, Kliniken und Instituten. Sachsenweit nutzten Labore 2018 knapp 120.000 Versuchstiere, deutschlandweit fast drei Millionen, rund drei Viertel davon waren Mäuse.

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