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Wechsel in der Stadtwerke-Chefetage

Geschäftsführer Olaf Schwarze geht nach fast 29 Jahren in den Ruhestand. Künftig führt eine Doppelspitze das Pirnaer Unternehmen.

Von Thomas Möckel
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Stadtwerke-Führungstrio Andy Bederke, Olaf Schwarze, Peter Kochan (v.l.): Einer geht, zwei bleiben.
Stadtwerke-Führungstrio Andy Bederke, Olaf Schwarze, Peter Kochan (v.l.): Einer geht, zwei bleiben. © Stadtwerke Pirna

Fast drei Jahrzehnte lang galt Olaf Schwarze als die Institution bei den Stadtwerken Pirna. Der Geschäftsführer steuerte das Unternehmen durch wirtschaftlich schwere Zeiten, beispielsweise, als die Stadtwerke in den 1990er-Jahren viele Schulden anhäuften. In seiner Amtszeit gab das Unternehmen die eigenen Wasserwerke auf, seit 1999 bezieht Pirna das Trinkwasser aus der Talsperre Gottleuba. Ebenso kam das Aus für die eigenen Klärwerke, seit 2002 leiten die Stadtwerke das Abwasser zentral nach Dresden. Unter Schwarzes Ägide lief der Neubau des Geibelt-Hallenbades und der Sportschwimmhalle. 

Zuweilen traf er auch unpopuläre Entscheidungen, wie jene, Gas- und Wasserpreise zu erhöhen oder 2003 einen Großteil des Geibeltbad-Personals zu entlassen, um die Aufgaben aus Spargründen fortan Fremdfirmen zu übertragen. 

Gänzlich unumstritten war Schwarze nie, vor allem Verbraucher-Verbände und Stadträte kritisierten ihn häufig, vor allem, weil sie die Gas- und Wasserpreise der Stadtwerke für überzogen hielten. 

Eine Ära endet

Und nun geht eine lange Ära zu Ende: Nach über 28 Jahren verabschiedet sich Olaf Schwarze zum 30. Juni in den Ruhestand. Nach Aussage der Stadtwerke wird das Unternehmen künftig von einer Doppelspitze geleitet. Neuer technischer Geschäftsführer der Stadtwerke wird Peter Kochan, der bereits seit April 2016 technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Pirna Energie GmbH ist und als bisheriger technischer Prokurist der Stadtwerke  in alle technischen Belange involviert war.

Die kaufmännische Geschäftsführung der Stadtwerke Pirna und Stadtwerke Pirna Energie bleibt unverändert in den Händen von Andy Bederke.

Schwarze stand seit Gründung der Stadtwerke im Jahr 1992 an der Spitze des Unternehmens. Bereits 1983 hatte er sein Studium zum Diplom-Ingenieur für technische Gebäudeausrüstung abgeschlossen. Später arbeitete er als Bauleiter bei Ausbau Pirna. 1986 bis 1987 ging Schwarze in die Sowjetunion und war bei Lipezk an der Erdgastrasse tätig. Ab 1989 war er dann Direktor für Fernwärme bei der Gebäudewirtschaft Pirna/Heidenau.

Bekannt war Schwarze darüber hinaus als begeisterter Sportler. So spielte er in den Reihen von Lok Pirna Handball, wurde im Sport- und Freizeitzentrum aber auch bei Federball und Tennis gesichtet.

Der Ausstieg, so Schwarze, falle ihm nach einer so langen Zeit emotional nicht leicht. Aber er gewinnt dem Ruhestand auch positive Seiten ab. Künftig könne er sich nun anderen Aufgaben und privaten Interessen widmen, für die ihm bislang Zeit oder Ruhe fehlten. 

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