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Wie Demenzkranke einen normalen Tag erleben

Der 85-jährige Dieter Mann ist einer von 99.000 Betroffenen in Sachsen. Spezielle Angebote ermöglichen ihm, am Leben teilzuhaben - für einen Moment.

Von Gabriele Fleischer
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Ramona Nietzold von den Staatlichen Kunstsammlungen betrachtet mit Demenz-Patient Dieter Mann ein kurfürstliches Gewand im Dresdner Schloss. Das weckt Erinnerungen bei dem 85-Jährigen.
Ramona Nietzold von den Staatlichen Kunstsammlungen betrachtet mit Demenz-Patient Dieter Mann ein kurfürstliches Gewand im Dresdner Schloss. Das weckt Erinnerungen bei dem 85-Jährigen. © Mathhias Rietschel

Wach blinzelt Dieter Mann, als ihn Ramona Nietzold von den Staatlichen Kunstsammlungen im Hof des Dresdner Schlosses zu einer Führung begrüßt. Seine Frau Dorothea begleitet ihn. So wie immer. Denn der 85-Jährige ist an Demenz erkrankt. Kurzzeitgedächtnis und Orientierung haben in den vergangenen Jahren stark nachgelassen. Dieter Mann ist einer von 99.000 Sachsen mit Demenz. Deutschlandweit sind es 1,7 Millionen. Tendenz weiter steigend. „Im Jahr 2013 waren es noch etwa 94 000 Betroffene“, sagt Gerold Dubau von der Landesinitiative Demenz Sachsen. Dass die Erkrankungen zunehmen, hängt mit der höheren Lebenserwartung zusammen. Denn das Risiko, Demenz zu bekommen, steigt mit dem Alter. „Seltener trifft es Menschen vor dem 65. Lebensjahr“, so Dubau.

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