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Wie Foerders Lebenswerk weitergetragen wird

Das Friseurgeschäft in Kamenz hat viele Kunden. Und das bereits seit 1977. Nun ging der Chef in den Ruhestand – gut vertreten durch die „Meisterwechsler“.

Von Ina Förster
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Das Team von Beauty & Hair Salon Foerder mit zwei Friseurmeisterinnen, einer Rezeptionistin, einer Beauty-Assistentin, vier Master-Stylistinnen sowie einer Auszubildenden leistet tolle Arbeit. Auch, um den ehemaligen Chef stolz zu machen.
Das Team von Beauty & Hair Salon Foerder mit zwei Friseurmeisterinnen, einer Rezeptionistin, einer Beauty-Assistentin, vier Master-Stylistinnen sowie einer Auszubildenden leistet tolle Arbeit. Auch, um den ehemaligen Chef stolz zu machen. © PR

Kamenz . Kamenz ohne den Beauty & Hair Salon Foerder? Unvorstellbar! Seit 42 Jahren schon verwöhnt man hier die weibliche wie männliche Kundschaft mit auserlesenen Produkten, geschickter Handwerkskunst und dem besonderen Etwas, das für viele mittlerweile einfach zum Friseurbesuch dazu gehört. Ob kleine Handmassage, heiße Kompressen, jahreszeitlich wechselnde Rituale – an der Nordstraße 14 werden Individualität und zusätzliche Verwöhnmomente großgeschrieben.

Und es ist kein Ende abzusehen. Glücklicherweise. Denn Ernst Foerder, der bereits 1977 die Türen zu seinem exklusiven Salon aufschloss und hier die Zügel bis Ende 2018 fest in der Hand hielt, wechselte kürzlich mit seiner Gattin in den wohlverdienten Ruhestand. Seit dem 1. Januar betreibt nun die Foerder Beauty Hair GmbH & Co. KG das erfolgreiche Geschäft. An ihrer Spitze die Gebrüder Wockatz aus dem Oberland. Natürlich lag dem Friseurmeister und leidenschaftlichen Kamenzer Unternehmer viel daran, sein Lebenswerk weiterzugeben. Doch die Nachfolge in der eigenen Familie schießt leider nur selten wie Pilze aus dem Boden. Viele Jahre beschäftigte sich Ernst Foerder deshalb mit einer passenden Unternehmenszukunft. Wer seine Arbeit und das, was er geschaffen hat liebt, schließt nicht einfach so die Tür hinter sich zu. Auch im Sinn der treuen, jahrzehntelangen Kundschaft nicht.

Als „Meisterwechsler“ aktiv

„Der Familie Foerder lag vor allem auch am Herzen, dass die Mitarbeiter und der Name des Salons Bestand haben“, heißt es von der neuen Firmenspitze. „Und dies konnten wir zusichern, es war sogar eine Voraussetzung unsererseits.“ Auch wenn die beiden Brüder branchenfremd sind, können sie bereits auf eine längere Erfolgsgeschichte zurückblicken. Mit ihrer Firma, der „Meisterwechsel GmbH“, haben sie nämlich bereits einige gut laufende Firmen in Sachsen und vor allem in der Oberlausitz in die nächste Generation geführt. So zum Beispiel den Pflegesalon Goßler in Beiersdorf. Oder Fliesen Donner in Bautzen sowie das Kosmetikinstitut Panitz in Löbau. Die Brüder Wockatz spezialisieren sich dabei immer auf kleinere Unternehmen mit ein bis zwei Handvoll Mitarbeitern, die es meistens doch schwerer haben, aus eigener Kraft eine gute Nachfolge zu akquirieren. „Bei größeren mittelständischen Firmen gibt es meistens deutlich mehr Interessenten“, wissen die „Meisterwechsler“.

Verschiedene Überlegungen

Auch beim Salon Foerder in Kamenz gab es im Vorhinein durchaus mehrere Ansätze und verschiedene Überlegungen, wie es weiter gehen könnte. Die „Meisterwechsler“ stießen bei Ernst Foerder jedoch auf offene Ohren und Herzen. Man überzeugte mit dem plausiblen Konzept. Und guten Empfehlungen aus der Geschäftswelt. Wohl wissend, was man da für einen Schatz in Petto hatte.

„Vielen Firmeninhabern ist allerdings immer noch nicht bewusst, mit welchem Pfund sie überhaupt wuchern können. Allein der große Kundenstamm in der Friseur-Branche ist goldwert. Bei Familie Foerder trafen wir dazu noch auf absolute Vorzeigeunternehmer, die sehr stolz auf sich sein können und auf das, was sie da geschaffen haben“, so Wockatz.

Doppelspitze leitet Salon

Und in deren Sinne läuft das Geschäft seit dem 1. Januar nun weiter. Das beste Kompliment für eine erfolgreiche Übernahme ist, wenn die Kundschaft kaum etwas davon mitbekommt, heißt es. Das Kamenzer Team mit zwei Friseurmeisterinnen, einer Rezeptionistin, einer Beauty-Assistentin, vier Master-Stylistinnen sowie einer Auszubildenden leistet eine tolle Arbeit. Auch, um den ehemaligen Chef stolz zu machen. An der Rezeption hat mittlerweile die langjährige Mitarbeiterin Karla Reimann Platz genommen und hält die freundlich-kompetente Verbindung zur Kundschaft. „Wir haben in Kamenz eine Doppelspitze etabliert mit eben der engagierten Rezeptionistin sowie Salonleiterin Annette Reichert. Und wir konnten sogar schon eine zusätzliche Friseurin einstellen“, erzählen die Gebrüder Wockatz. Die Mitarbeiter waren freilich gespannt auf ihre neuen Chefs. Nach vier Monaten bescheinigen sie den „Meisterwechslern“ eine prima Arbeitsweise.

Auf 180 Quadratmetern können sich die Kunden also weiterhin in aller Entspannung ihrer Schönheit hingeben. Das Team ist eine besondere Mixtur aus verschiedensten Persönlichkeiten. Dass die Mitarbeiter hier schon überdimensional lange zusammenarbeiten, hat seinen Grund. Ernst Foerder schwärmte schon vor zehn Jahren: „Ausbildung hatte bei uns schon immer Priorität. Das Team besteht ausschließlich aus eigens herangezogenen Gewächsen, wenn man das mal so ausdrücken möchte.“ Und dieser Weg endet nicht.