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Wie steht es um die Spielplätze?

Die Stadt kämpft gegen Müll, Schmutz und Beschädigungen. Jährlich investiert sie mehrere Tausend Euro.

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Den Spielplatz am Stadion Heiliger Grund in Meißen findet die siebenjährige Nell richtig toll. Dort gibt es Spielgeräte für kleinere und größere Kinder.
Den Spielplatz am Stadion Heiliger Grund in Meißen findet die siebenjährige Nell richtig toll. Dort gibt es Spielgeräte für kleinere und größere Kinder. © Claudia Hübschmann

Von Beate Erler und Uta Büttner

Region. Immer wieder gibt es Ärger wegen vermüllter und beschmierter Spielplätze in Meißen. Regelmäßig auch ein Thema im Stadtrat. Teilweise ist die Stadt jedoch machtlos, wenn Leute ihren Müll nicht mitnehmen oder Spielgeräte beschmieren. 

Jährlich gibt Meißen 15.000 Euro für den Erhalt der Anlagen aus: 5.000 Euro für die Instandsetzung und 10.000 Euro für die Ersatzbeschaffung von Spielgeräten. Zudem werden wöchentlich die Spielplätze von Bauhofmitarbeitern gereinigt und die Anlagen auf Sicherheit überprüft.

Meißens Spielplätze sind nicht alle neu, doch das stört Kinder nicht

Die Stadt hat sieben Spielplätze linkselbisch und elf rechtselbisch. Besonders betroffen von Verschmutzung ist das Areal am Postgäßchen, hinter dem Rathaus. Der kleine Platz wird sehr stark genutzt, gerade von Jugendlichen. Müll und Flaschen bleiben häufig zurück. 

Der Spielplatz am Postgäßschen ist häufig schmutzig. Der Platz ist sehr klein und bietet nur wenig Spielgeräte. Auch sind Geräte beschmiert.
Der Spielplatz am Postgäßschen ist häufig schmutzig. Der Platz ist sehr klein und bietet nur wenig Spielgeräte. Auch sind Geräte beschmiert. © Claudia Hübschmann

Selbst eine tägliche Reinigung würde dort nichts ändern, antwortete Oberbürgermeister Olaf Raschke (parteilos) in einer Stadtratssitzung im Sommer auf Anfrage eines Stadtrates. „Leider ist es so, dass die Leute ihren Krempel nicht mitnehmen.“ Auch im Internet wird dieser Spielplatz bei Google am schlechtesten bewertet. Er sei vermüllt, demoliert, beschmiert und dreckig. Zudem renovierungsbedürftig.

Weiterhin bestehe Verletzungsgefahr. Tatsächlich hatte der Bauhof immer wieder auch mit Glasscherben im Sandkasten zu tun. Aber vor allem schien der Sand das Katzenklo der Stadt zu sein, sagt ein Bauhof-Mitarbeiter. Deshalb gibt es dort auch keinen Sandkasten mehr. Die Holzhütte ist auch nicht besonders ansehnlich. Doch das soll sich ändern. So werde diese abgerissen und eine neue Holzhütte im nächsten Jahr gebaut.

Auf dem Spielplatz im Käthe-Kollwitz-Park hat man auch genügend Platz für ein Picknick. Es gibt schöne Spielgeräte, Bänke und Papierkörbe. 
Auf dem Spielplatz im Käthe-Kollwitz-Park hat man auch genügend Platz für ein Picknick. Es gibt schöne Spielgeräte, Bänke und Papierkörbe.  © Claudia Hübschmann

Auf dem Spielplatz im Käthe-Kollwitz- Park gibt es beispielsweise viel Platz, auch für ein Picknick. Auch sind schöne Spielgeräte, Bänke und Papierkörbe vorhanden.

Die siebenjährige Nell hat einige Spielplätze getestet, wie den am Stadion Heiliger Grund. „Den finde ich richtig toll“, sagt sie. Die besten Bewertungen im Internet bekam bisher der Spielplatz in der Bergstraße. „Auf diesen Spielplatz komme ich immer wieder gern“, sagt Nell. 

Zwar sind die Geräte wie Wackelbrücke oder Schaukel schon etwas in die Jahre gekommen, aber alle in Schuss. Und den Kindern macht es Spaß, darauf herumzutollen. Ebenfalls sehr gut bewertet ist der Platz in der Berghausstraße. Allerdings nur mit zwei Kommentaren.

Am Eingang des Stadtwaldes: Toben auf dem Spielplatz am Kirchsteig ist Abenteuer pur mit Klettern, Balancieren, Rutschen.
Am Eingang des Stadtwaldes: Toben auf dem Spielplatz am Kirchsteig ist Abenteuer pur mit Klettern, Balancieren, Rutschen. © Claudia Hübschmann

Besonders schön sind auch die Spielplätze in der Ilschner Straße und am Kirchsteig. Beide sind relativ neu und bieten gerade auch für ältere Kinder, 13- und 14-Jährige, noch attraktive Klettermöglichkeiten. So heißt es Abenteuer pur für die Kinder am Eingang des Stadtwaldes.

Große Spielplatzoffensive quer durch Radebeul gestartet

Schön bunt und vor allem sehr neu sieht er aus, der Spielplatz im Dorfkern von Altzitzschewig. Hier hat die Stadt Radebeul dieses Jahr mit 25.000 Euro das meiste Geld für die Spielplatzerneuerung ausgegeben. Auch im Internet bekommt der öffentliche Spielplatz viel Lob von Eltern und Kindern.

Die Stadt hat in diesem Jahr einiges getan. Dabei wurden auf acht von den insgesamt 25 öffentlichen Spielplätzen Spielgeräte ersetzt. Neben Altzitzschewig wurden zum Beispiel an der Paul-Gerhardt-Straße eine neue Drehscheibe, Wippe und Kletterturm gebaut. Am Sportplatz Lindenau ein Sechseck-Klettergerät und ein Trampolin. Auf weiteren Spielplätzen sind Bänke, Schaukeln und Rutschen ausgetauscht. Insgesamt hat die Stadt Radebeul 97.000 Euro in die Erneuerung der öffentlichen Spielplätze gesteckt.

Auch in fast allen der 14 städtischen Spielplätze in Schulen, Horteinrichtungen und Kitas sind nicht mehr sichere Spielgeräte abgebaut. Mit dem Ersatz dieser Geräte wurde laut Stadtsprecherin Ute Leder begonnen. In der Kita Geschwister Scholl können die Kinder inzwischen wieder spielen. „Auch die Eltern haben sich sehr für die Erneuerung eingesetzt und finden die Spielgeräte schön“, sagt der Amtsleiter für Bildung, Jugend und Soziales, Elmar Günther.

Alle Spielplätze in Coswig geprüft, wöchentlich wird nachgeschaut

Bisher hat der Tüv vor Saisonbeginn im April, im Juni und zuletzt im September die Spielplätze auf ihre Tauglichkeit und Sicherheit überprüft. Derzeit gibt es laut Torsten Schröder vom Stadtmarketing in Coswig keine Spielplätze, die nicht Tüv-tauglich sind oder erneuert werden müssten. Außerdem werden sie wöchentlich auf ihre Sicherheit kontrolliert und dreimal wöchentlich gereinigt.

Coswig hat insgesamt 36 Spielplätze, von denen aber nicht alle frei zugänglich sind. Acht davon sind öffentliche Spielplätze, dazu gibt es mehrere größere der Wohnbau- und Verwaltungs-GmbH sowie in den Kitas freier Träger und in den Schulen. Für die jährliche Pflege plant die Stadt etwa 30.000 Euro ein. Für die Reparatur von Kleinschäden 10.000 Euro pro Jahr.

Im Spitzgrund im Wäldchen ist erst Mitte des Jahres ein nagelneuer Spielplatz entstanden. Fast noch ganz neu ist der am Blauberg unterhalb des Talkenberger Hofs, der Ende 2018 fertig geworden ist. Für die Erneuerungen in diesem Jahr hat die Stadt circa 60.000 Euro investiert. Ende September soll noch die Seilbahn im Bürgerpark neugebaut werden.

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