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Wie wollen die Harthaer einkaufen?

Die Stadt will ein Konzept für den Einzelhandel aufstellen. Dazu sollen auch die Bürger per Telefon befragt werden.

Von Frank Korn
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An der Geschwister-Scholl-Straße in Hartha sind mehrere Geschäfte angesiedelt.
An der Geschwister-Scholl-Straße in Hartha sind mehrere Geschäfte angesiedelt. © - Dietmar Thomas

Hartha. Wer beim Einkaufen viel Geld ausgeben will, hat in Hartha schlechte Karten. Denn Fachgeschäfte sind nur wenige vorhanden. Die wenigen sind nicht konzentriert. Eine richtige Einkaufsstraße wie in anderen Städten der Region gibt es in Hartha nicht.

Ein Zustand, mit dem sich auch die Stadt beschäftigt. Zuletzt stand das Thema Einkaufen im Mai auf der Tagesordnung der Harthaer Stadtratssitzung. Damals stimmten die Räte einem Antrag der Projektentwicklungsgesellschaft Halsdorfer + Ingenieure Projekt GmbH aus Burgdorf zu. Diese plant, auf dem Gelände der ehemaligen Textilwerke an der Dresdner Straße in Hartha ein Fachmarktzentrum zu errichten. 

Auf einer Fläche von 4.300 Quadratmetern sollen mehrere Einzelhandelsgeschäfte angesiedelt werden, darunter der Discounter Aldi (wir berichteten). Es sei aber wichtig, zu prüfen, ob solch ein Konzept tragbar ist für die Stadt, aber auch für die Nachbarregionen, hatte Bauamtsleiter Ronald Fischer bei der Sitzung gesagt.

Das Modegeschäft „Heidi am Markt“ von Heidi Bixl ist einer der wenigen kleineren Läden in Hartha.
Das Modegeschäft „Heidi am Markt“ von Heidi Bixl ist einer der wenigen kleineren Läden in Hartha. © -Dietmar Thomas

Nun hat die Stadt das Büro Dr. Lademann und Partner aus Hamburg mit der Erstellung eines städtischen Einzelhandelskonzeptes beauftragt. „Auf Basis einer gründlichen Analyse der Angebots- und Nachfragesituation soll herausgearbeitet werden, welche Entwicklungen und Maßnahmen erforderlich sind, um Hartha langfristig als attraktiven Einzelhandelsstandort zu positionieren“, sagte Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos). Dabei spiele auch der Wettbewerb zwischen den Kommunen in der Region eine Rolle.

Die Planer beschreiten dabei zwei Wege. Zum einen werden von den Mitarbeitern der Firma Dr. Lademann und Partner die Läden im Stadtgebiet aufgesucht, um die aktuelle Situation zu erfassen.

Zusätzlich werden aber auch die Harthaer selbst gefragt. „Ab Juli werden zusammen mit dem Marktforschungsinstitut NoceanZ GmbH Würzburg telefonische Haushaltsbefragungen durchgeführt“, so Kunze. Im Rahmen der Befragung sollen vor allem Einkaufsgewohnheiten sowie Anregungen der Verbraucher aufgenommen werden. „Die Daten werden in jedem Fall anonym erfasst und bearbeitet“, versichert der Bürgermeister.

Kunze betont, dass es um mehr geht, als um die Ansiedlung des Discounters Aldi auf dem Textilwerkegelände. „Das Marktforschungsinstitut fragt ab, welche Geschäfte die Harthaer vermissen. Es wäre also hilfreich, wenn die Bürger den Hörer nicht gleich wieder auflegen“, appelliert Kunze an das Verständnis der Bürger. Sowohl vom Büro Dr. Lademann und Partner als auch von der Genehmigungsbehörde beim Landkreis Mittelsachsen sei es gewünscht, dass die Befragung der Haushalte in das Einzelhandelskonzept einfließt.

Auch der Bürgermeister selbst findet es angebracht, die Harthaer zu ihren Vorstellungen zu befragen. Er hoffe, dass auf dieser Grundlage ein breit aufgestelltes Einkaufszentrum entstehen kann, das nahe der Innenstadt liegt und auch von außerhalb gut erreichbar ist.