Wildpark Thräna will zu Himmelfahrt öffnen

Das Corona-Virus hat auch Joachim Mitschke vom Freizeit-, Wild- und Campingpark einen Strich durch die Saisoneröffnung gemacht. Zu Ostern hätten sich eigentlich schon hunderte Besucher auf dem Gelände tummeln sollen. Die SZ fragt den Betreiber deshalb, wie es seinem Betrieb geht und wie es weitergeht.
Herr Mitschke, die Spielplätze sind verwaist, die Tiere stehen ohne neugierige Besucher um sie herum in den Gehegen und auch von Campinggästen ist - außer ein paar Dauercampern, die sich selbst kümmern - noch nichts zu sehen. Sind Sie sauer auf das Corona-Virus?
Gebraucht hätte das wahrscheinlich kein Mensch, wir auch nicht. Wir hatten viel vor in diesem Jahr, es gab - und gibt immer noch - jede Menge Anfragen. Doch bisher mussten wir alle vertrösten. Wie der Freistaat verkündet hat, hätten wir schon am 4. Mai wieder anfangen können. Aber wir warten noch auf die konkreten Richtlinien. Wir müssen wissen, wie wir kontrollieren sollen, welche Besucher-Anzahl zugelassen ist, wie es mit den Hygieneregeln aussieht. Unser Ziel ist es, zu Himmelfahrt mit all unseren Angeboten loszulegen. Wir brauchen ein bisschen Vorlaufzeit. Denn da hängt auch unsere Gastronomie dran, ebenso der Einkauf und natürlich das Personal.
Wie ist es Ihren Tieren in der besucherfreien Zeit ergangen? Haben sie genauso sehnsüchtig auf Menschen gewartet wie ihre Artgenossen in den Zoos? Und was haben Sie selbst mit der vielen Freizeit angefangen?
Freizeit ist ein relativer Begriff. Wir haben kleinere Reparaturen durchgeführt, in der Küche ein bisschen umgebaut und uns generell beim Renovieren etwas mehr Zeit gelassen. Aber größere Bauprojekte konnten wir nicht in Angriff nehmen. Es wusste ja keiner, wann es wieder losgehen würde. Dann hätten wir das abbrechen müssen - nein. Den Tieren macht der fehlende Besucherstrom - im Gegensatz zu uns - gar nichts aus. Sie bekommen ihr Futter, fühlen sich in ihren Rudeln wohl. Wildtiere brauchen den Menschen nicht unbedingt, sie lieben ihren Freiraum. Wir haben ja keinen Tierpark hier. Anrufe, wann denn die Hirsche, Ziegen, Mufflons und Meerschweinchen wieder zu sehen sind, hatten wir viele. Aber es hätte großen Aufwand bedeutet, wenn wir nur einen Teil der Anlage wieder geöffnet hätten.
Zu Himmelfahrt geht es nun los. Was versprechen Sie sich für den Rest der Saison?
Es wird ein ganz anderes Jahr werden, als wir das bisher gewohnt waren. Sonst war unser Campingplatz sehr international belegt - Polen, Holländer, Touristen aus dem Baltikum. Die haben hier ein paar Tage Station gemacht, sich umgesehen und sind dann weitergefahren. Wie es jetzt aussieht, werden uns diese Leute fehlen. Wir hoffen deshalb verstärkt auf Sachsen, Thüringer, Brandenburger. Und darauf, dass sich die Corona-Situation weiter entspannt und es keine Rückschläge gibt. Optimismus ist das beste Rezept, um die nächsten Wochen gut zu überstehen.