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Woher kommt die Politikverdrossenheit?

Nach fünf Tagen Wahlwanderung hat SZ-Redakteurin Marleen Hollenbach vor allem einen Wunsch. 

Von Marleen Hollenbach
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© dpa

Anstrengende fünf Tage liegen hinter uns. In unseren Wanderschuhen haben wir etwa 50 Kilometer zurückgelegt. Während wir durch den Landkreis liefen, begegnete uns eine Sache immer wieder. Manche Gesprächspartner haben uns direkt gesagt, dass sie keine Lust mehr auf die Politiker haben. Sie haben uns erklärt, dass sie nicht wählen gehen oder aus Protest ihr Kreuz einer Partei geben, die gar nicht regieren soll. Bei anderen spürten wir die Politikverdrossenheit eher zwischen den Zeilen – wenn sie zum Beispiel schulterzuckend sagten: „Es ändert sich doch eh nichts.“

Wir haben einige wütende Menschen erlebt. Menschen, die es nicht in Ordnung finden, wenn „gemauschelt“ wird. Immer wieder bekamen wir das Beispiel von Ursula von der Leyen und dem EU-Posten zu hören. Das zeigt uns: Viele unterschieden nicht nach Landtags- oder Bundestagswahl. Sie unterscheiden danach, ob sie einer bestimmten Partei vertrauen – oder eben nicht.

Es gibt aber auch gute Nachrichten von der Wanderung. Wir wurden freundlich begrüßt, viele suchten das Gespräch mit uns. Die Leute waren froh darüber, dass jemand ihre Sorgen ernst nimmt, sie wollten gehört werden. Wenn es für uns also ein Fazit nach der Reise gibt, dann dieses: Bleiben wir im Gespräch!