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Neue Pläne für Kulturhaus Bischofswerda

Neben verschiedenen Ämtern könnte der Innenstadt-Hort einziehen. Aus Sicht der Stadt steigen damit auch die Chancen auf eine Wiederbelebung des Saals.

Von Ingolf Reinsch
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Seit rund drei Jahren ist das Kulturhaus Bischofswerda geschlossen. Zurzeit steht es unter Insolvenzverwaltung. Jetzt schlägt die Stadtverwaltung vor, dass unter anderem der Innenstadt-Hort einzieht.
Seit rund drei Jahren ist das Kulturhaus Bischofswerda geschlossen. Zurzeit steht es unter Insolvenzverwaltung. Jetzt schlägt die Stadtverwaltung vor, dass unter anderem der Innenstadt-Hort einzieht. © Archivfoto: Steffen Unger

Bischofswerda. Für eine künftige Nutzung des Kulturhauses in Bischofswerda gibt es neue Pläne. Demnach schlägt die Stadtverwaltung vor, den Innenstadt-Hort in das Gebäude zu integrieren. Der Hort würde sich das  Haus mit Ämtern der Stadtverwaltung, eventuell der Stadtbibliothek, sowie der zurzeit im Bürohaus an der Bischofstraße untergebrachten Sächsischen Anstalt für kommunale Datenverarbeitung (SAKD) teilen.  Außerdem soll der große Saal wieder für Veranstaltungen genutzt werden.   

Damit könnte die Stadt zwei Ziele erreichen: Das seit drei Jahren leer stehende Kulturhaus bliebe der Stadt und der Region erhalten und würde wieder genutzt. Außerdem wäre für den Hort, der jetzt in zwei Häusern untergebracht und stark sanierungsbedürftig ist, kein Neubau erforderlich. 

Auf einer internen Klausurtagung am 25. Januar wurden die Pläne den Stadträten vorgestellt. Nach einer Befragung der Sächsichen Zeitung unter den Fraktionsvorsitzenden findet der Vorschlag, den Hort im Kulturhaus unterzubringen, in allen fünf Stadtratsfraktionen Zustimmung. 

Hotelanbau - noch ein Thema?

Die  Stadt  hatte in einer Machbarkeitsstudie den Umbau des Hauses zu einem Verwaltungs-, Kultur- und Konferenzzentrum in kommunaler Trägerschaft prüfen lassen. Die beauftragten Büros schätzten die Investitionskosten im Mai vergangenen Jahres auf  14,7 Millionen Euro, mit einem von ihnen vorgeschlagenen Hotelanbau sogar auf 19 Millionen Euro. In  der aktuellen Debatte spielen das Hotel und die Durchführung von Tagungen keine Rolle. 

Trotzdem sei das Ursprungskonzept nicht vom Tisch, sagte Oberbürgermeister Holm Große (parteilos) auf eine Anfrage von Sächsische.de. Statt dessen sei das Konzept "bedarfsgerecht weiterentwickelt" worden.

"Mit der aktualisierten Variante können wir die perspektivische Aufgabe der (Weiter-) Entwicklung eines Innenstadt-Hortes schneller voranbringen und verschiedene städtische Nutzungen in einem Haus bündeln. Meines Erachtens kann das neue Konzept auch dazu beitragen, unsere Stadtgesellschaft mit ihren verschiedenen Sichtweisen auf Prioritäten in der Bearbeitung unterschiedlicher Bedarfe zu einen", erklärte Holm Große. Mit qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung, einem verbesserten Kulturangebot und zukunftsfähiger Verwaltung sei das sehr breit abgedeckt.

Da große Teile des Kulturhauses  durch eine öffentliche Nutzung wirtschaftlich abgesichert  wären, würden sich nach Einschätzung des OB auch die Chancen verbessern, den großen Saal zu betreiben und dafür einen privaten Partner zu gewinnen.

Förderung trotz Corona-Millionen möglich

Zur Frage der Förderung war im März ein internes Gespräch mit der Sächsischen Aufbaubank und dem Staatsministerium für Regionalentwicklung geplant. Außerdem sollte der Stadtrat auf seiner öffentlichen März-Sitzung über die nächsten Schritte entscheiden. Wegen der Corona-Pandemie musste beides abgesagt werden. 

Sobald es die Lage wieder erlaubt,  sollen beide Termine nachgeholt werden. "In Sachen Förderung sehen wir uns auf einem guten Weg", erklärte Holm Große. Das betreffe sowohl die bestehenden Fördermöglichkeiten, als auch Mittel aus der Umsetzung des Strukturstärkungsgesetzes. Hierzu habe kürzlich der zuständige Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt die zügige Weiterbearbeitung trotz Corona schriftlich zugesichert.   

Mit den Plänen verbindet sich die Grundsatzentscheidung, ob die Stadt Bischofswerda das Kulturhaus  kaufen soll.  Seit mehreren Jahren steht es unter Insolvenzverwaltung. Die Diskussion erfolgt auch im Rahmen einer Konzeption zur künftigen Nutzung städtischer Gebäude, an der die Stadt Bischofswerda zurzeit arbeitet. 

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