In der Berufungsverhandlung über den tödlichen Unfall am 6. Juni 2021 auf der Straße zwischen Bogatynia (Reichenau) und Zgorzelec (Görlitz) - direkt hinter der Grenze zwischen Zittau und Görlitz - hat das polnische Landgericht in Jelenia Gora (Hirschberg) in zweiter Instanz die Strafe abgemildert.

Zwar muss der ursprünglich auf deutscher Seite der Grenze im Raum Zittau lebende und nun in polnischer Haft sitzende junge polnische Autofahrer auch nach dem neuen Urteil für acht Jahre im Gefängnis bleiben und bekommt seinen Führerschein nie wieder. Aber "die Feststellung, dass der Angeklagte unter Alkoholeinfluss stand, wurde gestrichen und die Entschädigungszahlungen auf 100.000 Zloty (rund 22.000 Euro) reduziert", teilte das Gericht auf SZ-Anfrage mit. Das Urteil sei endgültig und kann normalerweise nicht angefochten werden. Möglich ist nur noch eine Beschwerde beim Obersten Gerichtshof in Polen. In erster Instanz hatte das Bezirksgericht Zgorzelec Dominik H. noch zur Zahlung von insgesamt 65.000 Euro an drei Geschädigte verurteilt.

Am 6. Juni 2021 war der Audi des damals 25 Jahre alten Mannes auf der Straße aus einer Kurve getragen worden und in den Gegenverkehr geraten. Das Auto stieß frontal mit dem Passat einer Familie zusammen. Dabei starb ein dreijähriger Junge. Eine 29-jährige schwangere Frau wurde schwer, weitere Beteiligte wurden leicht verletzt. Der Fahrer soll laut polnischer Staatsanwaltschaft betrunken gewesen, gerast und nach dem Unfall geflohen sein. Auf dem Beifahrersitz soll ein in Polen bekannter Drogen-Dealer gesessen haben. (SZ)