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Nach Spionageaffäre: Razzia bei Maximilian Krah in Brüssel

Das Büro von Maximilian Krah in Brüssel ist von Ermittlern durchsucht worden. Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl gilt als Zeuge im Spionageverfahren gegen einen seiner Mitarbeiter.

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Sicherheitsleute im Europaparlament: Im Zusammenhang mit den Spionagevorwürfen gegen einen Ex-Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten Krah wurden dort am Dienstag  Büroräume  durchsucht.
Sicherheitsleute im Europaparlament: Im Zusammenhang mit den Spionagevorwürfen gegen einen Ex-Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten Krah wurden dort am Dienstag Büroräume durchsucht. © dpa/Alina Grünky, Sebastian Kahnert

Brüssel. Nach der Festnahme von Maximilian Krahs Mitarbeiter Jian Guo in Dresden wurde das Büro des Spitzenmannes der AfD in Brüssel durchsucht. Das bestätigte die Generalbundesanwaltschaft (GBA) am Mittwochvormittag, nachdem zuvor "Zeit" sowie ARD übereinstimmend über die Razzia berichteten.

Die GBA wirft Jian Guo "Agententätigkeit für einen ausländischen Geheimdienst in einem besonders schweren Fall" vor. Guo wurde Ende April verhaftet. Krah trennte sich von seinem Mitarbeiter und behauptet seither, nichts von dessen mutmaßlichen Tätigkeiten gewusst zu haben.

Als Europaabgeordneter genießt der Dresdner Krah eigentlich den Schutz der parlamentarischen Immunität. Solange diese nicht aufgehoben ist, darf gegen ihn nicht ermittelt werden. Allerdings hatte die GBA für die Razzia zuvor die Zustimmung des Europaparlaments eingeholt.

Ein Polizeiauto steht am Dienstag vor dem Europaparlament in Brüssel.
Ein Polizeiauto steht am Dienstag vor dem Europaparlament in Brüssel. © dpa/Ansgar Haase

Maximilian Krah selbst gab sich wenig überrascht. Auf X teilte er mit, dass er eine Durchsuchung bereits erwartet habe. Er wunderte sich jedoch, dass es so lange gedauert habe.

Wie die GBA mitteilte, sei Krahs Büro durchsucht worden, weil er in diesem Fall ein Zeuge sei. Der Politiker selbst sei kein Beschuldigter.

Die Affäre um den seinen Mitarbeiter steht seit Wochen im Fokus der AfD. Nach der Verhaftung des gebürtigen Chinesen hatte die Parteiführung Krah in eine Zwangspause geschickt. Der Wahlkampf begann ohne den Spitzenkandidaten.

Vor einer Woche trat Krah allerdings auf Veranstaltungen in Chemnitz und Dresden wieder auf. Seine Teilnahme am Wahlkampfauftakt der AfD in Hessen sagte Krah wiederum am vergangenen Freitag ab. (SZ)