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Tausende Menschen aus der Ukraine nehmen an Integrationskursen teil

Integrationskurse dauern in der Regel einige Monate. Mehr als 160.000 Menschen aus der Ukraine haben einen solchen Kurs in Deutschland bereits begonnen, darunter mehrere Tausend in Sachsen.

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Ein ukrainischer Flüchtlinge nimmt an einem Deutschkurs teil.
Ein ukrainischer Flüchtlinge nimmt an einem Deutschkurs teil. © Peter Kneffel/dpa

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges haben rund 8.700 Menschen aus der Ukraine einen Integrationskurs in Sachsen besucht. Das teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Nürnberg auf dpa-Anfrage mit. Im August waren es erst 4.600. Teilnahmeberechtigt an einem solchen Kurs waren seit dem 24. Februar - dem Beginn des Krieges - 18.900 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Nach Angaben des sächsischen Innenministeriums sind bisher knapp 57.000 ukrainische Staatsangehörige von Sachsen aufgenommen worden.

Nach Angaben des Bamf steuert die Zahl der Teilnahmeberechtigungen für Integrationskurse in Deutschland in diesem Jahr auf einen Rekordwert zu. Von Januar bis Anfang November dieses Jahres waren es bereits rund 560.000 solcher Berechtigungen, das sind etwa 26.000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Sachsen steht mit 25.800 Teilnahmeberechtigungen Kursen zu Buche, 12.700 Menschen nahmen an einen Kurs teil.

Ein Großteil der bundesweiten Berechtigungen ging im bisherigen Jahr an Menschen aus der Ukraine (rund 355.300) - knapp 163.000 von ihnen haben demnach bereits einen Kurs begonnen. Rund 133.000 Menschen aus der Ukraine hätten sich nach erteilter Berechtigung noch nicht beim Kursträger gemeldet, also bislang noch keinen Schritt unternommen, diese Berechtigung auch in Anspruch zu nehmen. "Das ist vor dem Hintergrund der unsicheren Situation, in der sich die Menschen befinden, weder verwunderlich noch bedenklich", hieß es.

Integrationskurse bestehen aus insgesamt 700 Stunden. Der Sprachteil macht davon 600 Stunden aus, in den anderen 100 Stunden geht es etwa um Werte, Rechtsordnung oder das Gesellschaftssystem. Die Kurse würden nach dem jeweiligen Sprachniveau zusammengestellt und richteten sich an alle Zugewanderten - unabhängig ihrer Herkunft, hieß es. Diese Integrationskurse besuchen nur Erwachsene, für Minderjährige gilt in Deutschland Schulpflicht. (dpa)