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Europawahl: Strack-Zimmermann ist FDP-Spitzenkandidatin

FDP-Parteichef Lindner spricht von einer Kampfansage an die Bürokratie in der EU: Die Verteidigungsexpertin Strack-Zimmermann wird als "Eurofighterin" in den Europawahlkampf ziehen.

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Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann führt ihre Partei als Spitzenkandidatin in die Europawahl im Juni.
Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann führt ihre Partei als Spitzenkandidatin in die Europawahl im Juni. © Michael Kappeler/dpa

Berlin. Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann führt ihre Partei als Spitzenkandidatin in die Europawahl im Juni. Die Verteidigungsexpertin erhielt am Sonntag in Berlin die Unterstützung von 90 Prozent der Delegierten des Europaparteitages für ihre Kandidatur, wie das Parteitagspräsidium mitteilte. Für sie stimmten demnach 553 Delegierte bei 50 Gegenstimmen und 10 Enthaltungen.

Der FDP-Parteivorsitzende Christian Lindner hatte Strack-Zimmermann zum Auftakt des Parteitags als profilierte und streitbare Persönlichkeit bezeichnet, die gebraucht werde, um in Brüssel und Straßburg deutsche Interessen zu vertreten. Sie sei zudem eine "Kampfansage" an all diejenigen, die aus dem Freiheitsprojekt EU eine Bürokratiehochburg machen wollten, sagte er. Er nannte sie eine "Eurofighterin".

Die 65-Jährige ist seit 2017 Abgeordnete des Bundestags, seit 2021 auch Vorsitzende des Verteidigungsausschusses. Die gebürtige Düsseldorferin und Mutter dreier Kinder ist dafür bekannt, leidenschaftlich für ihre Ziele zu argumentieren - wie bei der Waffenhilfe für die Ukraine.

Lindner warnte in seiner Rede eindringlich davor, die Europawahl am 9. Juni zu einem Denkzettel für die etablierten Parteien zu machen und die AfD zu wählen. "Am 9. Juni geht es um viel. Es ist keine Protest-, sondern eine Gestaltungswahl am 9. Juni", sagte er. Die AfD sei eine Gefahr für bürgerliche Werte und für die Demokratie. Sie wolle aus der Europäischen Union einen "Steinbruch" machen.

Lindner wies auf die Schwierigkeiten Europas bei der Gewährleistung der eigenen Sicherheit, bei der Wettbewerbsfähigkeit und bei der Regelung der Migration hin. "Die Probleme sind so groß, dass man sie entweder europäisch löst, oder sie bleiben ungelöst."

Der FDP-Chef und Bundesfinanzminister forderte die EU-Staaten auf, mehr in ihre Sicherheit zu investieren und die gemeinsamen militärischen Fähigkeiten zu verbessern. "Nicht gegen die Nato, nicht ohne Washington, aber wir müssen in der Lage sein, die Europäische Union, unsere Werte und Interessen auch selbst im Zweifel verteidigen zu können." Dazu gehöre auch eine engere Kooperation der zersplitterten europäischen Rüstungsindustrie. (dpa)