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Große Mehrheit glaubt nicht an mehr Abschiebungen

Nur wenige glauben, dass Bund und Ländern gelingt, mehr ausreisepflichtige Ausländer abzuschieben. Die Mehrheit sieht den Entwurf der Regierung in einer Umfrage skeptisch.

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Abgelehnte Asylbewerber werden in Sachsen zum Transport zum Flughafen für ihren Abschiebeflug abgeholt.
Abgelehnte Asylbewerber werden in Sachsen zum Transport zum Flughafen für ihren Abschiebeflug abgeholt. © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild (Archiv)

Berlin. Die große Mehrheit der Bevölkerung bezweifelt einer Umfrage zufolge, dass es in Zukunft mehr Abschiebungen geben wird. Nur 14 Prozent der Befragten glauben, dass es Bund und Ländern besser gelingen wird, ausreisepflichtige Ausländer abzuschieben. 79 Prozent glauben das nicht, wie aus dem aktuellen "Trendbarometer" der Fernsehsender RTL und ntv hervorgeht.

Das Bundesinnenministerium hatte in der vergangenen Woche einen Diskussionsentwurf veröffentlicht, der verschärfte Regelungen im Zusammenhang mit Abschiebungen vorsieht.

Er enthält unter anderem den Vorschlag, dass die Polizei unter engen Auflagen künftig auch andere Räume als die gemeldete Unterkunft eines abgelehnten Asylbewerbers betreten darf, um einen Ausreisepflichtigen aufzufinden. 70 Prozent der vom Forsa-Institut Befragten fänden dieses Vorgehen laut Umfrage richtig. 26 Prozent hingegen lehnen dies ab.

Zudem sieht das Papier vor, dass ein ausreisepflichtiger Ausländer künftig 28 statt wie bisher 10 Tage in Ausreisegewahrsam genommen werden kann, damit die Behörden mehr Zeit bekommen, eine Abschiebung vorzubereiten. Dies hält ebenfalls eine Mehrheit von 64 Prozent der Befragten für richtig. 28 Prozent fänden einen solchen verlängerten Ausreisegewahrsam demnach nicht richtig. (dpa)