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Thüringens Regierungschef Ramelow: War angetrunken bei Clubhouse-Auftritt

Im Jahr 2021 sorgte Bodo Ramelow für Aufregung mit einem Auftritt bei der Audio-Plattform Clubhouse. Damals erzählte er von Candy Crush und nannte die Kanzlerin "Merkelchen".

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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke)
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) © Martin Schutt/dpa

Erfurt. Als Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bei einem Clubhouse-Auftritt über das Online-Spiel Candy Crush sprach und die damalige Bundeskanzlerin "Merkelchen" nannte, war er nach eigenen Angaben angetrunken. Das plauderte der 68-Jährige am Dienstag bei einer "Fuck up Night" in einem Hörsaal der Universität Erfurt aus. "Ich war ziemlich angetrunken", sagte Ramelow. Bei einer "Fuck up Night" geht es darum, über sein eigenes Scheitern zu berichten und Fehler einzugestehen. Neben Ramelow erzählten auch andere Thüringer Politiker über ihre Fehler.

Ramelows Auftritt bei der Audio-Plattform Clubhouse im Jahr 2021 hatte für Aufregung gesorgt, weil er erzählte, dass er ab und zu Candy Crush spiele, um den Kopf freizubekommen - auch bei Ministerpräsidentenkonferenzen. Damals trafen in diesen Runden Bund und Länder wichtige Entscheidungen in der Corona-Pandemie. Zudem nannte Ramelow die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel "Merkelchen", wofür sich Ramelow später entschuldigte.

Clubhouse ist eine Social-Media-App aus den USA, die in Deutschland eine Zeit lang einen Hype erlebte. Es ist ein Audio-Format mit Talk-Runden. Ramelow sagte zusammenfassend: "Und die drei Bier waren doch zu viel, um Clubhouse zu spielen."

Der FDP-Politiker Robert-Martin Montag beschrieb bei der Veranstaltung die wenigen Sekunden bei der Ministerpräsidentenwahl am 5. Februar 2020, als sein Parteifreund Thomas Kemmerich zum Regierungschef gewählt und anschließend von der Landtagspräsidentin gefragt wurde, ob er die Wahl annehme. Kemmerich habe sich zu Montag gebeugt und gefragt, ob er darauf direkt antworten müsse. Montag habe mit "Ja" geantwortet.

Erst kurze Zeit später sei ihm klar geworden, dass er die Sitzung hätte unterbrechen können. Kemmerich hätte dadurch Bedenkzeit gewonnen. "Ich habe es nicht gewusst. Das war meine dritte Sitzung im Landtag", sagte Montag. Kemmerichs Wahl zum Ministerpräsidenten mit Stimmen der AfD hatte ein politisches Beben in Thüringen ausgelöst. Nur wenige Tage nach seiner Wahl trat Kemmerich als Ministerpräsident zurück. (dpa)