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Pirna
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Kandidatinnen plädieren für mehr Weiblichkeit im Pirnaer Stadtrat

Die junge „Initiativgruppe Frauen im Stadtrat“ hat erstmals eine Kundgebung veranstaltet. Worum es dabei ging und welche Ziele die Gruppe verfolgt.

Von Thomas Möckel
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Erste Kundgebung der "Initiativgruppe Frauen im Stadtrat": Frauen-Power fürs Kommunalparlament.
Erste Kundgebung der "Initiativgruppe Frauen im Stadtrat": Frauen-Power fürs Kommunalparlament. © Mike Jäger

Es ist ein Novum im Wahlkampf vor einer Stadtratswahl in Pirna: Erstmals hat die erst kürzlich gegründete „Initiativgruppe Frauen im Stadtrat“ eine Kundgebung veranstaltet. „Die Veranstaltung am Montag war insofern ein Erfolg, als dass es dieses Format in Pirna noch nie gegeben hat“, sagt Stadträtin Maria Giesing (Bündnis 90/Die Grünen), eine der Mitorganisatorinnen. Ihrer Aussage nach habe es auch noch nie so viele Kandidatinnen auf den Listen gegeben wie dieses Mal: Ein knappes Drittel der Bewerber um ein Mandat sind Frauen.

Von all diesen Kandidatinnen hatten 23 für die Kundgebung zugesagt, 20 hielten eine kurze Rede, um sich selbst und ihre Ideen für die Stadt vorzustellen. Das war eines der Anliegen der Veranstaltung, Vorschläge und Projekte der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Themen ansprechen, die unterrepräsentiert sind

Generelles Ziel der „Initiativgruppe Frauen im Stadtrat“ ist es, Pirna und den Stadtrat weiblicher werden zu lassen und die Demokratie zu beleben. Nach Aussage von Maria Giesing sei es vielen wichtig, Anliegen in den Stadtrat zu bringen, die sonst eher unterrepräsentiert sind: Orte für die Jugend, Radverkehr, Versorgung alter Menschen, Repräsentanz von Kindern und ihrer Anliegen, Klimaschutz sowie bezahlbarer Wohnraum.

Dafür hoffen die Kandidatinnen zur Stadtratswahl am 9. Juni auf eine hohe Wahlbeteiligung und viele Stimmen. Parteipolitik, so Maria Giesing, habe bei dem Treffen eher im Hintergrund gestanden. Es sei vielmehr darum gegangen, sich gegenseitig kennenzulernen, sich zu stärken und – wie es Frauen eben gerne machen – zu vernetzen. Nach dem öffentlichen Teil habe es noch einen regen Austausch untereinander gegeben. Moderiert wurde die Veranstaltung von Andrea Siegert, eine freiberufliche Moderatorin aus Radebeul.

Die Idee zu der Initiativgruppe war bei „Frauen am Mittwoch“ (FaM) entstanden, eine Runde um die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pirna. Nachdem im vergangenen Jahr die Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl vorgestellt wurden, sei in der Frauenrunde eine sehr niveauvolle, konstruktive, inhalts- und spannungsreiche Diskussion entbrannt. Diese Debatte soll nun in der Öffentlichkeit fortgeführt werden – mit dem großen Ziel, dass der Stadtrat nach der Wahl weiblicher wird. Derzeit sind lediglich drei Frauen im Kommunalparlament vertreten, das 26 Sitze hat.