Pirna
Merken

SOE: In 24 Stunden 111 syrische Flüchtlinge eingeschleust

Die Zahl der illegalen Schleusungen steigt - unter teils lebensgefährlichen Bedingungen. Eine Bilanz der Bundespolizei Berggießhübel.

Von Katarina Gust
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
© Marko Förster

Die Zahl der illegalen Einschleusungen nach Sachsen nimmt zu. Das zeigen aktuelle Beispiele der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel. Deren Einsatzkräfte und Beamte der Polizei Sachsen stellten innerhalb von 24 Stunden insgesamt 111 unerlaubt eingereiste Personen aus Syrien fest. Hierbei handelte es sich um Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer.

Festgenommen wurden in dem Zusammenhang sieben Schleuser, die aus der Republik Moldau, Spanien, Schweden, Syrien, der Tschechischen Republik sowie zwei Beschuldigte aus Usbekistan. Gegen zwei Schleuser wurde Untersuchungshaft erlassen, wegen des Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Umständen, heißt es in der Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel.

Die Fälle spielten sich alle am 26. und 27. Juli ab. Am 26. Juli wurden 26 illegale Syrer in Bahra festgestellt. Nur 30 Minuten danach konnte ein moldauische Schleuser auf der A17 mit einem Mercedes-Benz festgenommen werden. Das Fahrzeug wurde beschlagnahmt.

Am Mittwoch, um Mitternacht herum, lieferte sich die Bundespolizei eine Verfolgungsjagd mit einem Schleuser. Diese begann in Schmilka an der Grenze zu Tschechien und endete nach rund 25 Kilometern in Pirna. Der spanische Schleuser und ein Geschleuster flohen und verletzten sich dabei schwer. In dem Transporter sich weitere 16 Geschleuste, ungesichert im Laderaum.

In der gleichen Nacht nahmen Polizisten des Polizeireviers Freital-Dippoldiswalde einen schwedischen Schleuser bei Neurehefeld fest. Er hatte 17 Flüchtlinge über die Grenze gebracht. Auch sie saßen eng gedrängt auf der Ladefläche des Renaults. Der Schleuser floh, konnte aber gestellt werden und befindet sich derzeit in einer Justizvollzugsanstalt.

Zudem stellte die Gemeinsame Fahndungsgruppe Dresden in Pirna einen Mercedes mit einem Usbeken und fünf Insassen fest. Hier erkannten die Beamten, dass ein sogenanntes "Scout Fahrzeug" die Einschleusungshandlung begleitete, heißt es. Dieses flüchtete von Pirna, über die B 172 zum Kreisverkehr Cotta. Hier hatten bereits Polizeikräfte vom Polizeirevier Pirna und der Fahndungsgruppe positioniert. Die Bundespolizei beendete damit den Aufenthalt der beiden usbekischen Schleuser in Deutschland.

In Dohna meldeten Augenzeugen eine vermeintliche Schleusung. Die Sofortmaßnahmen der Bundespolizei führten zu weiteren 31 Personen, welche mit einem Kleintransporter eingeschleust sein sollen.

Die Flüchtlinge stellten einen Asylantrag und wurden in einer Erstaufnahmeeinrichtung gebracht. (SZ)