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Tschechisches Paar scheitert mit Pfandbetrug an der Grenze in Zittau

Ein Paar aus Tschechien beklebte mehrere Hundert Bierdosen mit deutschen Pfandetiketten. Im Navi ihres Autos stand die Adresse eines Supermarkts in Zittau. Es ist nicht der erste Fall dieser Art.

Von Ulrich Wolf
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Mittels gefälschter Pfandetiketten auf 650 Bierdosen wollte ein Pärchen aus Tschechien zu Geld kommen.
Mittels gefälschter Pfandetiketten auf 650 Bierdosen wollte ein Pärchen aus Tschechien zu Geld kommen. © PR/Bundespolizei

Zittau. Einen außergewöhnlichen Fund hat die Polizei bei einer Kontrolle an der tschechischen Grenze in Zittau gemacht. Die Bundespolizeiinspektion Ebersbach teilte mit, ihr sei am Montagvormittag ein tschechisches Fahrzeug aufgefallen, dessen Rückbank und Kofferraum voller Säcke mit leeren Bierdosen gewesen seien.

Die Polizisten hätten genauer hingeschaut und festgestellt, dass auf den Dosen gefälschte deutsche Pfandetiketten aufgeklebt waren. Im Navigationssystem des Fahrzeugs sei die Adresse eines Zittauer Supermarkts eingegeben worden. Dort hätten die beiden Insassen am Pfandautomaten für die rund 650 Dosen einen Pfandbon im Wert von 162,50 Euro erhalten.

Bei den beiden mutmaßlichen Betrügern handelt es sich um Tschechen, einen 32-Jährigen und eine 30-Jährige. Gegen den Mann lag ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Deggendorf in Bayern fest. Er soll gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben. Da er nicht in der Lage war, die geforderte Geldstrafe in Höhe gut 1.900 Euro zu bezahlen, kam er in die Justizvollzugsanstalt Görlitz.

Das Drucken falscher Aufkleber auf Dosen und Flaschen aus dem Ausland ist seit Jahren eine gängige Masche, allerdings recht aufwändig und wird eher im Kleinkriminellen-Milieu praktiziert. Nach Angaben des von Sprecher Ronny Probst war das dennoch der erste Fall dieser Art für die Bundespolizeiinspektion Ebersbach.

Im April 2022 hatte die Polizei in Görlitz einen Pfandbetrüger erwischt, der Plastikflaschen aus Polen mit falschen Etiketten versehen hatte. Den bislang größten Fund machte die Polizei in Oberbayern im Februar 2021 bei einem 45-Jährigen. Er hatte in einem Lieferwagen auf der A9 fast 26.000 Plastikflaschen mit gefälschten Etiketten geladen hatte. Pfandwert: 6.500 Euro.