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Karnevalistin aus Großerkmannsdorf: "Ein Gast kam mal als komplette Dusche"

Im Rödertal startet an diesem Wochenende die Hochsaison des Karnevals. Linda Großmann vom Karnevalsklub Großerkmannsdorf ist seit 16 Jahren dabei und wurde damals ins "kalte Wasser" geworfen.

Von Siri Rokosch
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Linda Großmann ist seit 16 Jahren im Karnevalsklub Großerkmannsdorf. In diesem Jahr ist sie eine "Jugendliebe".
Linda Großmann ist seit 16 Jahren im Karnevalsklub Großerkmannsdorf. In diesem Jahr ist sie eine "Jugendliebe". © Marion Doering

Rödertal. Fasching scheint im Rödertal eines der Highlights des Jahres zu sein. Teils waren die Karten für Abendveranstaltungen binnen 45 Minuten ausverkauft, wie der Alt-Weiberfasching am 8. Februar beim WKC-Weixdorf. Das kennt auch Linda Großmann aus Großerkmannsdorf. Die zweifache Mutter ist seit 2006 im Karnevalsklub "Ekka-Ekka" aktiv. Begonnen hatte die Leidenschaft bei ihr mit dem Wunsch, ein Mal Prinzessin zu sein.

Mit 16 Jahren begann für sie das Training in der Funkengarde. Zweimal in der Woche trainierte sie im Verein. "Bis man einen Spagat kann, ist viel Übung nötig, am besten jeden Tag. Bis der richtig gelingt, kann es schon zwei bis drei Jahre dauern", sagt sie. Der große Auftritt kam dann für sie ganz unerwartet.

Schon mit 16 gings für sie an einem 11. November auf die Bühne, denn für das Programm geplante Tänzerinnen waren ausgefallen. "Es lief alles glatt, aber meine Aufregung war riesig", erinnert sie sich. Von 2011 bis 2015 ging dann ihr lang ersehnter Traum in Erfüllung: Linda Großmann durfte Prinzessin sein.

Karneval gehört zu ihrem Leben dazu

Inzwischen tanzt sie nur noch den Showtanz, gemeinsam mit den älteren Funken-Ladys. Während ihrer Proben und bei Veranstaltungen kümmere sich dann die ganze Familie um ihre beiden kleinen Kinder, sagt sie: "Ohne die Großeltern, die zum Glück auch hier wohnen, und meinen Partner, würde das alles gar nicht gehen." Doch der Verein gehöre nun mal zu ihrem Leben dazu.

Seit einiger Zeit plane sie gemeinsam mit fünf weiteren Vereinsmitgliedern die kommenden Veranstaltungen. Da würden Gags, Witze und Sketche erfunden, Texte geschrieben, Choreografieren zusammengestellt. Damit werde bereits im Frühsommer begonnen, sodass jährlich am 11. November ein lustiges Programm auf den Beinen steht. Ziel sei es, den Menschen Freude zu bereiten und ihnen einen schönen Abend zu bescheren, sagt Linda Großmann.

Großerkmannsdorf springt ab Samstag ins Freibad-Wasser

50 Mitglieder zählt der Karnevalsklub Großerkmannsdorf derzeit, plus 20 Mädchen zwischen 6 und 12 Jahren in der Nachwuchsgarde und 18 Mädchen bei den Tanzsternen. Linda Großmann wird auch eine Rolle im Bühnenprogramm haben. Sie spielt die Jugendliebe in einem Stück, welches sich um ein abendliches Treffen im stillgelegten Freibad von Großerkmannsdorf, dreht, verrät sie.

Denn das Motto lautet in diesem Jahr: "Bikini, Eis und Sonnenbrand - EKKA springt vom Beckenrand". In diesem Stil müssten sich die Gäste nicht verkleiden, aber das Anhübschen sei bei vielen beliebt, so Großmann: "Die meisten geben sich sehr viel Mühe. Einer kam mal als komplette Dusche, mit Brause über dem Kopf und Duschvorhang", erinnert sie sich.

Auch die Abendveranstaltungen in der Großerkmannsdorfer Turnhalle sind oft ausverkauft, vor allem die letzte. Los geht es dort am 27. Januar mit der Eröffnungsfeier ab 19.30 Uhr. Am 28. Januar ist dann Seniorenfasching ab 15.11 Uhr, am 11. Februar ab 14 Uhr Kinderfasching und die letzte Feier wird am 17. Februar sein. Unterstützt werden die Faschingsfeiern von vielen Unternehmen der Region. Für alle die nicht mehr selbst fahren können, wird ein Shuttleservice bereitgestellt und Studenten sowie Schüler erhalten zwei Euro Rabatt auf den Eintrittspreis.

Faschingsvereine behalten Eintrittspreise bei

Auch die anderen Faschingsvereine im Rödertal beginnen am Wochenende mit ihren Veranstaltungen. Im Kulturhaus des Arnsdorfer Krankenhauses, über den Zugang von der Stolpener Straße zu erreichen, feiert der Karnevalsclub Arnsdorf am 27. Januar die Krönung des neuen Prinzenpaares. Am nächsten Tag folgt ab 14 Uhr der Kinderfasching.

Christian Nitsch vom Verein weist darauf hin, dass alle Abendveranstaltungen ab 16 Jahren sind und Eintritt nur mit "Muttizettel" gestattet sei. Hier ist die 90er-2000er-Party am 2. Februar bereits ausverkauft, ebenso wie der Abend der "Auskehr" am 17. Februar. Sonst gebe es noch Restkarten, unverändert zum Vorjahr für 13,80 Euro.

In Ottendorf-Okrilla wird wieder im Gasthof Medingen gefeiert, wie seit vielen Jahren schon. Unter dem Motto "Über Stock und Stein - wir ziehen in den Dschungel ein" können sich die Gäste wohl dem aktuellen Fernsehprogramm aus Australien anpassen. Am Wochenende startet die Faschingsparty-Zeit des OCC am Samstag, 27. Januar, um 17 Uhr mit dem Junggebliebenenball, gefolgt vom Kinderfasching am Sonntag, 28. Januar. Restkarten gibt es noch für alle Feiern und auch der OCC bleibt mit 9,50 Euro für ein Ticket beim selben Preis wie im letzten Jahr.

Und auch Weixdorf startet die Feierlichkeiten der Jecken. Allerdings sind die meisten Faschingspartys des WKC-Weixdorf bereits ausverkauft. Restkarten gibt es nur noch für die Senioren - und Familienfaschings-Feier am 4. Februar und die Abendveranstaltung am 10. Februar.