Ottendorf-Okrilla. Toni Zeiler ist vorbereitet auf das, was an diesem Wochenende auf ihn zukommen wird. Wenn er sich auf den Weg ins Ottendorfer Gewerbegebiet macht, weiß der 48-Jährige aber auch, dass das wieder der längste Tag des Jahres werden wird - für ihn und die rund 50 Mitglieder seines Oldtimerfreunde-Vereins.

Alle Oldtimerfreunde packen mit an, damit die 34. Ausgabe des Oldtimerteilemarktes "Rost am Ring" reibungslos über die Bühne geht. So wird sich am Sonntag das Ottendorfer Gewerbegebiet für einige Stunden in eine riesige Shoppingmeile für Oldtimerfreaks aus ganz Europa verwandeln. Die Stände sind auf dem Bergener Ring auf einer Länge von 1,4 Kilometern aufgereiht. Das Marktgelände ist etwa 40.000 Quadratmeter groß.

Aussteller aus ganz Europa kommen nach Ottendorf

Toni Zeiler berichtet, was alles angeboten wird: Von mehr oder weniger kompletten Fahrzeugen in allen möglichen Erhaltungszuständen bis hin zu kleinsten Einzelteilen, von rostig bis brandneu, wird viel Vorkriegsware ausgestellt sein. Veranstalter dieses Events sind die örtlichen Oldtimerfreunde. Vereinschef Toni Zeiler freut sich darüber, dass auch "wieder Aussteller und Besucher aus dem benachbarten Ausland nach Ottendorf kommen". Aus Tschechien, Polen, Ungarn, Estland, sogar aus Skandinavien und den Benelux-Staaten haben sich Oldtimerfreunde angekündigt.

• Mehr Nachrichten aus Radeberg, Ottendorf-Okrilla, Arnsdorf und Wachau lesen Sie hier.

Den großen Oldtimer-Teilemarkt gibt es seit 1990. "Damals haben wir mit einer Handvoll Ausstellern angefangen", erinnert sich Zeiler. In den folgenden Jahren war der Markt stetig gewachsen. Gibt es spezielle Gründe, warum der Oldtimerteilemarkt alljährlich so viele Menschen anlockt? "Ehrlich gesagt, wir wissen es selbst nicht so genau", bekennt Zeiler. Möglicherweise liege es an der angenehmen Marktatmosphäre. Oder an der idealen Lage des Ausstellungsgeländes. Oder daran, dass man auf dem Teilemarkt Fahrzeuge und Ersatzteile kaufen kann, die man sonst schwer bekommt.

Fest steht auf jeden Fall: Auch in diesem Jahr wird das Gedränge zwischen den Ständen beträchtlich sein. Die Veranstalter rechnen, so das Wetter mitspielt, am Sonntag mit bis zu 10.000 Besuchern. Unterstützung erhalten die Oldtimerfreunde vom Technischen Hilfswerk (THW), das dafür sorgt, dass alle Besucher binnen weniger Minuten einen kostenfreien Parkplatz bekommen.

Welche neuen Oldtimer-Trends gibt es?

Zeiler ist schon zum 25. Mal mit dabei. Als Organisator, aber auch als Aussteller. Er und sein Kompagnon Robert, mit dem er in Langebrück die Firma "Oldtimerwelt Dresden" führt, werden am Sonntag Ersatzteile für historische Motorräder aus den 1920er- bis 1940er-Jahren verkaufen. Ein Oldtimerteilemarkt wie dieser ist gewissermaßen auch eine Infobörse: Welche neuen Trends gibt es? Welche antiken Fahrzeuge sind gefragt? Man kennt sich in der Oldtimerszene, demzufolge spielt der Erfahrungstausch auf einer solchen Veranstaltung eine große Rolle.

Sehr beliebt bei Vereinsmitgliedern und Ausstellern sind am Samstagabend die als "Benzingespräche" bezeichneten Fachsimpeleien im Festzelt. Zeiler wird dort sicher mal kurz reinschauen, ansonsten gilt seine Konzentration aber der Nachtwache. Diese beginnt für ihn am Samstagabend um 23.30 Uhr. Ende: 4.30 Uhr am Sonntagfrüh.

In dieser Zeit wird es im Gewerbegebiet geradezu brummen. "Denn da reisen die meisten Händler an", weiß er aus Erfahrung. Dann herrscht das klassische Markttreiben: Stände werden aufgebaut, Hänger mit alten Mopeds und Oldtimerfahrzeugen abgeladen, da scheppern die mit Ersatzteilen gefüllten Boxen beim Aufstellen, hallt Stimmengewirr zwischen Motorenlärm, knattern alte Kräder, hört man gelegentlich ein ungedämpftes Zweitaktblubbern. Wichtig für alle Besucher: Früh da sein. Um 14 Uhr endet die Veranstaltung.

Haben Sie Anregungen, Wünsche oder Themen, die Sie bewegen? Dann kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail [email protected].