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Die Radeberger Hüttermühle ist gerettet

Die Entscheidung ist getroffen: Die Hüttermühle in Radeberg wird mit Geldern aus dem Strukturmittelfonds gefördert. Was das konkret bedeutet und was OB Frank Höhme dazu sagt.

Von Verena Belzer
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Die Hüttermühle in Radeberg kann umgebaut werden.
Die Hüttermühle in Radeberg kann umgebaut werden. © René Meinig

Radeberg. Es war die letzte Chance für die Hüttermühle - und nun wird sie Realität. Die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung (SAS) hat sich dafür entschieden, den Umbau der Radeberger Hüttermühle mitzufinanzieren. Das gab der Regionale Begleitausschuss (RBA) am Mittwoch bekannt.

Viele Radeberger dürften nun sicher aufatmen: Ein Verkauf der Hüttermühle, der in den vergangenen Jahren immer wieder ein Thema war, ist vom Tisch. Die Stadt Radeberg möchte die ehemalige Ausflugsgaststätte wiederbeleben. So soll das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert errichtete Gebäude saniert und teilweise umgestaltet werden.

"Das sind tolle Nachrichten für Radeberg. Die Stadt ist nun einen großen Schritt vorangekommen, die Hüttermühle als beliebten touristischen Anziehungspunkt aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken", sagt Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos). "Die Freude ist riesig. Nach einem bereits im Vorfeld erfolgten Grundsatzbeschluss im Stadtrat kann das Projekt nun von den Räten im Detail diskutiert werden."

Umfangreiche Sanierung geplant

Im Kern geht es dabei um die Sanierung des Bestandsgebäudes, einen Ersatzneubau sowie die Gestaltung des Außenbereiches. Die Nutzung entfällt auf vier Bereiche des Gebäudekomplexes. Der vordere, denkmalgeschützte Bereich des Gebäudes ist für Vereine gedacht, hier soll auch der Hüttertalverein seine Basis erhalten. Im hinteren Bereich des Gebäudes soll ein neuer Flachbau entstehen, mit einem Mehrzweckraum für 50 Personen inklusive einer SB-Küche.

Auch ist ein gastronomischer Bereich, also ein Imbiss oder ein Café, geplant. Die ehemalige Ausflugsgaststätte wurde bis 2010 bewirtschaftet. Des Weiteren sollen Unterbringungsmöglichkeiten für maximal 35 Personen geschaffen werden. Die Hüttermühle könne, so die Planungen, temporär als Landschulheim genutzt werden.

Stadtrat und die AG Hüttermühle hatten sich in den zurückliegenden Monaten immer wieder gegen einen Verkauf ausgesprochen. Sie plädierten stattdessen dafür, das die Stadt das Objekt behalten könnte, um es in Eigenregie touristisch zu nutzen - auch, um die Attraktivität des Hüttertals zu vergrößern. Denn dieses Areal ist nicht nur bei den Einheimischen beliebt, sondern auch bei Touristen, die alljährlich die Bierstadt besuchen.

Umbau muss bis Ende 2026 fertig sein

Das Gesamtvolumen der bestätigten elf Vorhaben beläuft sich auf 63,7 Millionen Euro. Die Kosten für das Projekt werden nach Einschätzung des von der Stadt beauftragten Planungsbüros auf rund 8,2 Millionen Euro veranschlagt. Angesichts der derzeitigen Preisentwicklung in der Bauwirtschaft dürften die Kosten jedoch höher ausfallen.

Nun ist Eile geboten: Denn um die bewilligten Fördermittel beanspruchen zu können, müssen alle Arbeiten an der Hüttermühle bis Ende 2026 umgesetzt werden.