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Naturtummelplatz: erster "Jugendclub" Arnsdorfs

Der Naturtummelplatz Arnsdorf befindet sich vorübergehend an der Stolpener Straße. Kinder und Jugendlichen können dort toben, spielen und lernen. Doch nur noch bis zum Herbst.

Von Siri Rokosch
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Für den Naturtummelplatz für Kinder und Jugendliche in Arnsdorf hat sich Antje Vorwerk stark gemacht - hier mit ihrer Tochter Anna, welche einzelne Projekte betreut.
Für den Naturtummelplatz für Kinder und Jugendliche in Arnsdorf hat sich Antje Vorwerk stark gemacht - hier mit ihrer Tochter Anna, welche einzelne Projekte betreut. © René Meinig

Arnsdorf. Noch bis Mitte Oktober kann das Grundstück mit dem Naturtummelplatz an der Stolpener Straße in Arnsdorf von Kindern und Jugendlichen genutzt werden. Danach will es der Eigentümer - ein Anwohner - zurück. Er hatte im September letzten Jahres dem Förderverein Grundschule Arnsdorf das Gelände des ehemaligen Parkplatzes der früheren Mitarbeiter des Krankenhauses, für ein Jahr zur Verfügung gestellt. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht beschlossen. Aber bis dahin haben Kinder und Verein viel geplant.

Rad-Parkour, Nachgarten, Bienen

"Bisher hatten wir in Arnsdorf selbst keinen Jugendclub. Die Jugendlichen hingen zum Beispiel am Netto, dem Bahnhof und dem Friedhof ab", sagt Antje Vorwerk, die den Naturtummelplatz ins Leben gerufen hat.

Lange hatte sie nach einem geeigneten Grundstück gesucht, auf dem sich die Jugendlichen frei bewegen, spielen, basteln und mit der Natur im Einklang lernen können. Über die Übergangslösung ist sie glücklich: "Wir beziehen die Kinder in die Pläne mit ein. Jeder kann Vorschläge machen, und so haben wir alle gemeinsam beschlossen, jetzt einen Radfahr-Parcours zu bauen, ein kleines Fußballfeld, ein Gewächshaus mit Naschgarten, also Tomaten, Radieschen, Gurken und Kräutern, sowie eine Tischtennisplatte aufzustellen", sagt Vorwerk.

Außerdem werde es Workshops, unter anderem gemeinsam mit dem Sächsischen Landfrauenverband, geben, und das FAB- Mobil habe sich bereits für zweit Tage angemeldet. Dort können sich Kinder an der CNC-Fräse selbst ausprobieren.

Noch bis Oktober darf der Naturtummelplatz an der Stolpener Straße bleiben.
Noch bis Oktober darf der Naturtummelplatz an der Stolpener Straße bleiben. © René Meinig

Im Frühjahr und Sommer soll den Kindern und Jugendlichen die "Landküche" mit alten Sorten näher gebracht werden, ein Basteltag mit Naturstoffen ist geplant, außerdem steht auf des Lehrplan, Geschenke aus Naturmaterialien herzustellen.

Die Kinder könnten den Platz selbständig nutzen, ein Erwachsener sei nicht immer vor Ort. "Im Schnitt sind etwa zehn Kinder hier, im Alter zwischen 9 und 13 Jahren. Alle wurden umfangreich belehrt", sagt Antje Vorwerk. Die Jungs fahren dort gerne Rad, spielen Fußball oder hängen einfach ab. Bislang seien nur zwei Mädchen regelmäßig dabei.

Am kommenden Samstag soll es einen Arbeitseinsatz auf dem Gelände geben, um die beiden Bauwagen mit Teppichen, Pallettensofa und Tisch auszustatten. Die Wände sollen gestrichen und eine Tafel angebracht werden. Außen werden unter anderem der neue Rad-Parcours gebaut und die Bienenkästen aufgestellt und bemalt. "Hilfe ist bei uns immer willkommen, zum Beispiel beim Rampen bauen, beim Pflanzkästen aufstellen und, um Rankgerüste zu bauen", sagt Vorwerk. Zudem würden sich die Kinder über Spenden von Werkzeugen, einen JBC-Tank für das Regenwasser und über eine Außensitzgarnituren freuen.

Strom gibt es bereits über zwei Solarmodule. Diese können unter anderem eine Heizwand wärmen, welche als nächstes gekauft werden soll.

Wohin der Naturtummelplatz Ende Oktober umziehen wird, ist noch unklar, sagt Vorwerk: "Ich habe mit dem Grundstück an der Kirche noch nicht abgeschlossen", deutet sie an. Doch bis dahin würde nun erst einmal der Verein einen neuen Namen erhalten. Er soll "Juki-Arnsdorf Verein" heißen und ab dem 30. März notariell beglaubigt werden. Dies sei satzungstechnisch nötig, weil der bisherige Verein nur einen Geltungsbereich für die Grundschule hatte und der Naturtummelplatz darüber hinaus Kinder anspricht.