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Radeberg: Feuerwehr und Krankenhaus für Silvester gerüstet

Silvester steht vor der Tür und damit auch das traditionelle Feuerwerk. Die Radeberger Klinik rechnet mit Brand- und Schnittverletzungen und auch die Feuerwehr ist auf Einsätze vorbereitet.

Von Siri Rokosch
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Die Silvesternacht verläuft auch im Rödertal nicht immer unfallfrei. Wie sich Klinik und Feuerwehr vorbereitet haben.
Die Silvesternacht verläuft auch im Rödertal nicht immer unfallfrei. Wie sich Klinik und Feuerwehr vorbereitet haben. © Symbolfoto: Paul Glaser

Radeberg. Die Silvesternacht steht bevor - und mit ihr die Tradition des Vertreibens "böser Geister" durch lautes Feuerwerk. Doch nicht selten führen die Feuerwerkskörper auch zu Verletzungen oder Bränden. Was Sie beachten sollten und was Ärzte und Feuerwehrleute raten.

Klinik rechnet mit Brand- und Schnittwunden

In der Asklepios ASB Klinik Radeberg geht man offensichtlich gelassen in die Vorbereitungen der Silvesternacht, wie Pressesprecherin Lucia Böhme mitteilt: "Wir müssen keine speziellen Vorbereitungen treffen. Als Grund- und Regelversorger für die Region ist unsere Notaufnahme auch unabhängig von der Silvesternacht rund um die Uhr für die Behandlung der Patienten da. Auf größere Notfälle müssen wir deshalb jederzeit vorbereitet sein", erklärt sie auf Anfrage. Das bedeute, dass neben Personal auch immer genügend Medikamente und Verbandsmaterialien vorgehalten würden.

Auch die Personalplanung erfolge an Silvester genauso wie an anderen Tagen auch. Zusätzliche Kräfte seien nicht im Einsatz und "aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre, auch nicht erforderlich", betont Böhme.

Diese Erfahrungen zeigen allerdings auch, dass die Ärzte und Pfleger in der Silvesternacht insbesondere mit Verletzungen aufgrund "unsachgemäßen Umgangs mit Feuerwerkskörpern" rechnen. Das könne in einigen Fällen zu Verbrennungen unterschiedlichen Grades führen, so Böhme: "Das Hantieren mit Glasflaschen oder das Entzünden von Knallkörpern kann Schnittverletzungen verursachen. Des Weiteren können Rauch und Chemikalien aus Feuerwerkskörpern Atemwegsprobleme hervorrufen, besonders bei Personen mit Atemwegserkrankungen. Auch Augenreizungen sind durch derartige Substanzen möglich."

Vorsicht sei zudem bei Glätte geboten. Denn dann drohen auf glatten Wegen und Straßen vermehrt Bein- oder Armbrüche, "weil die Menschen beim Weg zur Silvesterfeier oder beim gemeinsamen Abbrennen von Feuerwerkskörpern ausrutschen und sich verletzen", sagt die Klinik-Sprecherin.

Das Radeberger Ärzte- und Pflegeteam rät daher vor allem dringend dazu, Feuerwerkskörper verantwortungsbewusst zu handhaben. Dazu gehöre das Einhalten der Sicherheitsabstände und das Befolgen der Anweisungen auf den Verpackungen. "Insbesondere sollte darauf geachtet werden, keine selbstgebastelten oder illegalen Feuerwerkskörper zu verwenden, um schwere Verletzungen zu vermeiden", empfiehlt Böhme und wer auf der Silvesterparty Alkohol getrunken hat, sollte natürlich das Auto stehen lassen, damit keine Unfälle verursacht werden.

Feuerwehr ist auf kleine Brände vorbereitet

Auch die Freiwillige Feuerwehr Radeberg rät bei der Benutzung der Feuerwerkskörper zu einem verantwortungsvollen Gebrauch, und spricht sogar davon, dass es sich dabei um "Sprengstoff" handele. Erfahrungsgemäß rechne die Feuerwehr in der Silvesternacht mit diversen Kleinbränden wie Papiercontainerbrände und Brände von kleineren Sträuchern, welche durch Böller ausgelöst werden. "Diese Einsätze finden erfahrungsgemäß in der Zeit von 00.30 Uhr bis 2 Uhr statt", sagt Pressesprecherin Sarah Günther.

Für die Silvesternacht sei die Einsatzbereitschaft abgesichert. Die ehrenamtliche Wehr besteht aus der Kernstadtfeuerwehr Radeberg und den Ortswehren Großerkmannsdorf, Liegau-Augustusbad und Ullersdorf, mit insgesamt 125 aktiven Einsatzkräften.

Acht Feuerwehr-Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier

  • Feuerwerkskörper und Raketen sind "Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
  • Beachten Sie unbedingt die Gebrauchshinweise der Hersteller. Mit wenigen Ausnahmen ist eine Verwendung von Feuerwerk in geschlossenen Räumen verboten.
  • Zünden Sie Feuerwerkskörper nur dort, wo dies auch erlaubt ist. Das Abbrennen der Böller in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist untersagt. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser.
  • Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg – und zielen Sie niemals auf Menschen. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) niemals noch einmal.
  • Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her oder erwerben illegal vertriebenes Feuerwerk.
  • Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass keine Selbstentzündung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, etwa in Jacken- oder Hosentaschen.
  • Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
  • Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112.