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So hat Radebergs Feuerwehr Geburtstag gefeiert

Am Wochenende feierte die Radeberger Feuerwehr ihr 150-jähriges Bestehen. Viele Besucher kamen zum Festgelände. Was ihnen geboten wurde.

Von Rainer Könen
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Dana und Sohn Diego bei der Eröffnung des Feuerwehrfestes in Radeberg.
Dana und Sohn Diego bei der Eröffnung des Feuerwehrfestes in Radeberg. © Sven Ellger

Radeberg. Wenn man sich auf ein solches Ereignis mehr als zwei Jahre lang vorbereitet und in der Freizeit mehr als 1.000 Arbeitsstunden geleistet hat, sich obendrein noch mit bürokratischen Hürden plagen musste, dann möchte man am Ende schon wissen, ob sich der Einsatz ausgezahlt hat.

Entsprechend war Frank Höhme an diesem Wochenende total gespannt. An dem seine Wehr, die Radeberger Freiwillige Feuerwehr, ihren 150. Geburtstag feierte. Nun, bereits der Auftakt am Freitagabend im Festzelt, wo die Eröffnungsveranstaltung stattfand, ließ Radebergs Feuerwehrchef ahnen, dass sich all die Mühe, die er und seine Mitstreiter in den zurückliegenden beiden Jahren auf sich genommen hatten, wohl gelohnt hatten.

Dies konnte man an der Stimmung im Festzelt spüren. „Der Weg zu diesem Fest war kein einfacher gewesen“, beschrieb es der 44-Jährige in seiner Begrüßungsrede. Aber er und seine Kameraden - insgesamt hat die Radeberger Wehr 94 Mitglieder, davon 52 Aktive - waren nach den drei Festtagen froh, den Radebergern ein tolles und unterhaltsames Feuerwehrfest geboten zu haben.

Zur Eröffnung des Festes gab es auch Musik.
Zur Eröffnung des Festes gab es auch Musik. © Sven Ellger

Eines, bei dem selbstverständlich das bundesweit bekannte Aushängeschild der Stadt nicht fehlen durfte: die legendäre Radeberger Bierkutsche. Die ja, das hatte die örtliche Exportbrauerei im Juni dieses Jahres entschieden, die Gastronomen der Stadt nicht mehr beliefern wird. Da gab es noch mal ein großes Hallo, ein Wiedersehen, als die Pferdekutsche aufs Festgelände einbog. Mit dabei: ein von der Brauerei gesponsertes Bierfass.

Am Samstag und Sonntag wurde auf dem Festgelände einiges geboten und man konnte selbst auch aktiv werden. Etwa auf der sogenannten Feuerwehrmeile, wo man bei Mitmach-Aktionen einen recht prägnanten Einblick in das Dasein eines Feuerwehrmannes bekommen konnte.

Wenn eine Wehr wie die Radeberger den 150. Geburtstag feiert, ist das auch die Zeit, in der Chronisten in den Blickpunkt rücken. So war das auch am Freitagabend, als Gert Schöbel, ein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Stadtgeschichte“, ein paar nette Anekdoten aus der Gründerzeit der damaligen Turnerfeuerwehr vortrug. Etwa, das sich die Wehr seinerzeit im Gründungsjahr 1871 die Feuerwehrausrüstung im Wert von 20 Talern selbst kaufen musste.

Krönender Abschluss: der Festumzug am Sonntag

Am Samstagnachmittag stand ein besonderer Höhepunkt an: die Aufführung des Kindermusicals „Feuerwehrmann Sam und das große Campingabenteuer“. Bereits am Vortag waren die letzten Tickets, insgesamt standen 400 zur Verfügung, weggegangen wie warme Semmeln. Tolle Stimmung herrschte da, die am Abend noch einmal anstieg, als die Band Jolly Jumper im Festzelt aufspielte.

Und mittendrin zahlreiche Feuerwehrleute. Aus Radeberg, aus der Region. Sogar Kameraden der Partnerfeuerwehr aus Garching (bei München) hatten die weite Reise unternommen, um bei der Feuerwehr-Geburtstagsparty dabei sein zu können.
150 Jahre Feuerwehr Radeberg, das sei für die hiesigen Floriansjünger, für die Stadt und deren Einwohner ein besonderes Jubiläum, beschrieb es Wehrleiter Höhme. Der von den 150 Radeberger Feuerwehrjahren mittlerweile ein gutes Vierteljahrhundert mitgeprägt hat. Solange ist er Mitglied der städtischen Wehr.

Auch die Bierkutsche durfte auf dem Fest nicht fehlen.
Auch die Bierkutsche durfte auf dem Fest nicht fehlen. © Sven Ellger

Besonders aufregend: Wer sich den Trubel aus einer anderen Perspektive anschauen, mal einen Blick auf die Stadt und die Umgebung werfen wollte, konnte am Wochenende auch in die Luft gehen. Und zwar per Kran auf eine Höhe von rund 90 Metern. Eine Gelegenheit, die, noch vor der offiziellen Eröffnung, am Freitagabend etliche nutzten.

Höhme wies darauf hin, dass man auf einem solchen Feuerwehrfest auch zeigen könne, wie anspruchsvoll die ehrenamtliche Tätigkeit der Wehr sei. Seine Hoffnung: „Dass der ein oder andere, der das Fest besucht, vielleicht Lust bekommt, bei uns mitzumachen“. Krönender Abschluss der 150-Jahr-Feier war am Sonntag der Festumzug. Da marschierten und fuhren etliche Feuerwehren mit modernen wie historischen Löschfahrzeugen durch die Stadt, gefeiert von den vielen am Straßenrand stehenden Zuschauern.

Auch hier wurde Wehrleiter Höhme und seinen Mitstreitern wieder einmal deutlich, dass die Planungsarbeit der beiden vergangenen Jahre erfolgreich war. Erfreulich für Höhme und Co.: Bis das nächste runde Jubiläum der Wehr ansteht, dauert es noch ein Weilchen.