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Biker rollen zum Gottesdienst nach Radeburg

Pfarrer Andreas Kecke begrüßt mit einer besonderen Predigt. Und Bürgermeisterin Michaela Ritter will die Motorradfahrer öfter in die Gegend locken.

Von Peter Redlich
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Einen Motorradgottesdienst, organisiert von der Gemeinschaft Christlicher Motorradfahrer Sachsen e. V. (Foto nahe Marienberg im Erzgebirge) wird es in gut zwei Wochen am Sonntag auch in Radeburg geben.
Einen Motorradgottesdienst, organisiert von der Gemeinschaft Christlicher Motorradfahrer Sachsen e. V. (Foto nahe Marienberg im Erzgebirge) wird es in gut zwei Wochen am Sonntag auch in Radeburg geben. © Hans Schneidereit

Radeburg. Das gab es noch nicht in Radeburg - einen Bikergottesdienst. Am 11. Juli soll es soweit sein. Auf dem Marktplatz wollen Motorradfahrer aus Sachsen und sogar von weiter her anrollen. Joachim Brockpähler, einer der Organisatoren: „Wir rechnen mit bis zu 300 Bikern und Bikerinnen, was allerdings sicher vom Wetter abhängen wird.“

Der 59-Jährige ist erst seit wenigen Jahren Motorradenthusiast und hat auch erst seit drei Jahren die Fahrerlaubnis für seine Honda. Doch in Gemeinschaft mit Genuss und ohne Raserei durch die Landschaft zu cruisen, sei etwas Wunderbares. Und ein Höhepunkt des Ganzen - zum Auftakt - ist eben ein Bikergottesdienst. Zuletzt gab es das in der Nähe von Marienberg im Erzgebirge. Mit kleiner Bühne bekommen die Fahrer aus der Gemeinschaft Christlicher Motorradfahrer Sachsen vom Pfarrer den Segen für die Ausfahrten, die dann folgen werden.

So soll es auch in Radeburg sein. Um 10.30 Uhr wollen alle Zweiradfahrer ihre Maschinen auf dem frisch gepflasterten Markt sicher abgestellt haben. Pfarrer Andreas Kecke von der evangelischen Kirche in Radeburg und Bikerpastor Roberto Jahn werden die Motorradenthusiasten auf den besonderen Sonntag einstimmen.

Die Organisatoren kündigen bereits an, dass für alle, die auch gern eher kommen möchten, es im nahegelegenen Pfarrgarten ein Angebot für einen kleinen Imbiss und einen warmen Kaffee gibt. Außerdem freuen sich die ansässigen Wirtsleute vom Hotel Zum Hirsch, vom Fremdenhof Deutsches Haus und auch auf dem Campingplatz Radeburg auf die Gäste.

Pfarrer Kecke: „Eine solche Veranstaltung haben wir ja zum ersten mal in Radeburg. Meine zwei Kernsätze werden sein - auch das Motorrad braucht Kraftstoff, dafür ist die Fahrt an die Tankstelle vorgesehen. Ich hoffe, dass der Gottesdienst zur inneren Tankstelle für die Biker wird.“

Bühne auf einem Sattelzug

Er selbst ist kein Motorradfahrer, aber beim Bergsteigen aktiv. Beides sind ja Aktivitäten, die mit einem bestimmten Lebensrisiko behaftet sind und guter Vorbereitung bedürfen, sagt der Pfarrer. Deshalb bereitet er die ungewöhnliche Veranstaltung als Nichtmotorradfahrer gerne mit vor. So sei dafür gesorgt, dass es eine Bühne geben wird. Diese besteht aus einem Sattelzug, welchen die im Radeburger Gewerbegebiet ansässige Logistikfirma DB Schenker für die Bikerandacht kostenlos zur Verfügung stellt.

Von dem großen Lastwagen sollen nicht nur die ermutigenden und seelsorgenden Worte gesprochen werden. Passend zur Motorradfahrerstimmung ist für den Vormittag die Band „Mission X“ angesagt. Die neun Musiker aus Königswartha spielen Pop, Rock und Blues - so wie es Bikern gefällt.

Freilich lasse sich auch Bürgermeisterin Michaela Ritter (parteilos) die große Motorradshow nicht entgehen. „Ich freue mich, dass wieder Leben auch mit größeren Veranstaltungen in Radeburg einzieht - dennoch unter Beachtung der Hygienevorschriften.“ In einer kleinen Begrüßungsrede wolle sie den Bikern, Radeburg, seine gastronomischen und touristischen Angebote, vorstellen.

Ritter: „Ich werde den Bikerinnen und Bikern sagen, dass sie doch ruhig mal wiederkommen und hier auch zur Übernachtung bleiben sollen. Es gibt in der Gegend wirklich viel mit dem Motorrad zu erkunden.“ Übrigens: Zuschauer zum Gottesdienst, so Mitorganisator Brockpähler, seien herzlich willkommen.