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Blumengeschenke in Radeburg

Gärtnermeister Michael Habelt und seine Frau Carola haben für den Sonntag – gemeinsam mit Fleurop – etwas Besonderes vorbereitet.

Von Peter Redlich
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Haben bis zum Sonntag ordentlich zu tun mit kleinen Blumensträußen - Carola und Michael Habelt von der gleichnamigen Gärtnerei in Radeburg.
Haben bis zum Sonntag ordentlich zu tun mit kleinen Blumensträußen - Carola und Michael Habelt von der gleichnamigen Gärtnerei in Radeburg. © Arvid Müller

Radeburg. Floristin Carola Habelt lädt einen Karton aus ihrem, Kleintransporter. Stapelweise Becher mit der Aufschrift „Die größte Blumengeste Deutschlands“ stecken da drin. Carola Habelt in der gleichnamigen Radeburger Gärtnerei: „Seit den 1990er Jahren gibt es so eine Aktion, angeschoben vom Blumenversender Fleurop. Am letzten Sonntag im Juni werden Blumensträuße gebunden und an verschiedenen Orten aufgestellt, an denen sich die Vorbeigehenden bedienen können - etwa auf einer Bank, an einem Buswartehäuschen oder anderswo.“

In diesem Jahr hat die Aktion eine besondere Bedeutung. Mit den Blumensträußen soll Leuten gedankt werden, die sich in den strengen Corona-Monaten besonders für ihre Mitmenschen eingesetzt haben. Carola Habelt und ihr Mann, Gärtnermeister Michael Habelt, denken da etwa an die Mitarbeiter gleich auf der anderen Straßenseite in der Radeburger Reha-Klinik, in welcher sich Ärzte und Pfleger um Menschen kümmern, die an Covid-19 erkrankt sind und wieder auf die Beine kommen sollen. Mitarbeiter, die im Pflegedienst unterwegs sind und ältere Bürger betreuen, wie etwa auch im Altenpflegeheim „Friedenshöhe“ Radeburg von der Diakonie Dresden sollen den Blumengruß bekommen.

Am Sonntag werden diese Becher mit Sträußen vielfach verteilt.
Am Sonntag werden diese Becher mit Sträußen vielfach verteilt. © Arvid Müller

In der Gärtnerfamilie Habelt an der Siedlerstraße 1 kommt die Fleurop-Aktion in die richtigen Hände. Übers ganze Jahr haben es die insgesamt acht Gärtner - drei Mitarbeiterinnen, Sohn Sebastian und die Eltern - mit Blumen zu tun. Da werden Pelargonien, Hängebegonien, Sonnenhut und Gerbera herangezogen. Letztere in 34 Farbtönen.

17 Gewächshäuser stehen auf dem fast einen Hektar großen Gärtnereigelände, welches vor langer Zeit einmal ein Grundstück der Radebeuler Arzneimittelproduzenten von Madaus war. Hier wurden Heilkräuter herangezogen. Großvater Habelt ist einst mit einem Kran entlang der Straßen bis Dresden unterwegs gewesen und hat Sträucher gepflanzt und vom verdienten Geld das Grundstück von den Madaus-Brüdern in Radeburg erworben. Vater Habelt hat die Gewächshäuser errichtet, und die jetzige Generation mit Carola und Michael Habelt bemüht sich, dass für die Radeburger und ihre sonstigen Kunden zu jedem Anlass immer die gewünschten Blumen da sind.

Die Gärtnerfamilie bietet das bei ihnen Gewachsene zumeist im eigenen Hofverkauf an. „Dann bleibt mehr bei uns, um es wieder zu investieren“, sagt der Gärtnermeister. Entsprechend vielfältig und in kleineren Mengen müssen die Gärtner auch anpflanzen. Seit einiger Zeit ist das auch Gemüse, auf welches sich die Radeburger Kunden freuen. „Die Kohlrabis haben sie uns regelrecht aus der Hand gerissen“, sagt Michael Habelt.

Gurken, frisch aus dem Gewächshaus, sind gefragt. Und neuerdings auch Tomaten - aber nicht irgendwelche, sondern hier die Sorte Campari. Da koste schon ein Saatkorn einen Euro. Die werden gehegt und gepflegt und haben ihren ganz eigenen Geschmack. „Es gibt Kunden, die dafür bei uns Dauerbestellungen aufgeben“, sagen die beiden Gärtnereibetreiber.

Aber fürs Wochenende, für den Sonntag, müssen erst einmal viele kleine Sträuße gebunden und in die bunten Pappbecher mit Wasser drin gesteckt werden. Mehr als 100.000 sollen es in ganz Deutschland werden.

Auch Gurken und Tomaten gibt‘s bei den Habelts frisch gepflückt.
Auch Gurken und Tomaten gibt‘s bei den Habelts frisch gepflückt. © Arvid Müller