Meißen
Merken

Coswig beschließt Klimaschutz-Vorgehen

Solarstrom und Fahrrad-Infrastruktur sollen Coswig umweltfreundlicher machen. Sie sind Teil eines 2022 beschlossenen Klimaschutzkonzepts.

Von Jakob Hammerschmidt
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach der Kita Salzstraße in Coswig. Derartige Anlagen sollen demnächst auch das Dach des Rathauses und des Gymnasiums zieren.
Eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach der Kita Salzstraße in Coswig. Derartige Anlagen sollen demnächst auch das Dach des Rathauses und des Gymnasiums zieren. © Stadtverwaltung Coswig

Coswig. Mit einem Budget von insgesamt 404.000 Euro will Coswig laut einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung Klimaschutz-Ziele vorantreiben. Von dem Geld sollen unter anderem auf dem Rathaus und dem Gymnasium Fotovoltaik-Anlagen installiert werden, um die Gebäude teilweise mit Solarstrom zu versorgen. Dies mache auch wirtschaftlich Sinn: Ein teilweiser Umstieg auf Sonnenenergie verringere die Abhängigkeit vom immer teurer werdendem Netzstrom. Insgesamt 242.000 Euro sind für den Ausbau veranschlagt. Nach einer statischen Prüfung der Gebäude kann die Installation bereits beginnen.

Außerdem sollen Radfahrer ihre Zweiräder in Zukunft einfacher an den Bahnhöfen Coswig und Neusörnewitz unterbringen können. Während am Bahnhof Coswig vorerst nur zusätzliche Fahrradbügel errichtet werden können, soll in Neusörnewitz eine Sammelschließanlage gebaut werden, in der sich Radfahrer elektronisch einen Platz reservieren können. Weiterhin soll eine Ladestation für E-Bikes errichtet werden. Für diese Ausbauten rechnet die Stadt Coswig auch mit einer Förderung durch den VVO und die Nationale Klimaschutzinitiative. Sobald diese bewilligt ist, kann der Ausbau starten.

Coswig: eine klimaresiliente Stadt?

Ein guter städtischer Haushaltsabschluss für 2022 hat die Vorhaben finanziell ermöglicht. Pläne für derartige Ausbauten bestehen schon länger: Im Juni vergangenen Jahres beschloss der Stadtrat die Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes. Aus diesem gehen einige quantitative Klimaziele für die Stadt Coswig hervor: So soll in den nächsten 20 Jahren der Ausstoß von Treibhausgasen im Stadtgebiet so stark gemindert werden, dass bis 2045 eine Emissions-Neutralität erreicht wird. Ebenfalls bis 2045 will die Stadt die kommunale Energieversorgung von fossilen Brennstoffen unabhängig machen.

Auch für das Szenario einer Klimakatastrophe will die Stadt besser vorbereitet sein. Eine Entwicklung zur "klimaresilienten Stadt" ist in dem Konzept vorgesehen, um extremen Wettererscheinungen besser trotzen zu können. Diese sollen mit fortschreitender Erderwärmung immer häufiger auftreten. Die Stadt will in Bezug auf ihre Klimaziele als Vorbild für Bürger und Unternehmen auftreten, um diese "zur Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zu motivieren, beraten und unterstützen."

Bald eine Klimasprechstunde?

Die Stadt hat zu diesem Zweck ein Repertoire an möglichen Vorhaben angelegt, mit dem sie ihre Klimaziele in entsprechender Zeit verwirklichen kann. Der Solar-Ausbau und die Förderung des Radverkehrs stammen aus ebenjenem Katalog. Des Weiteren zieht die Stadtverwaltung vor dem Hintergrund nachhaltiger Mobilität in Erwägung, Ladesäulen für E-Fahrzeuge an zentralen Parkknotenpunkten zu installieren und Carsharing-Stationen einzurichten. Um die Nutzung des ÖPNVs attraktiver zu gestalten und damit den Individualverkehr zu reduzieren, werden ein Ausbau des Busfahrplanes sowie eine Ausgestaltung der Bushaltestellen in Erwägung gezogen.

Um ihre Klimaziele effektiv auf die Bürger Coswigs auszuweiten, hat die Stadt in ihrem Klimaschutzkonzept ebenfalls einen Entwurf für eine Klimaschutz- und Energiesprechstunde vorgelegt. Bürger, die eine Sanierung planen, sollen sich dort über effiziente, förderbare Sanierungsmöglichkeiten informieren können. Ob und in welcher Form diese und andere überlegte Vorhaben der Stadt umgesetzt werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass die Stadt es mit ihren Klimaschutz-Vorhaben ernst meint.