Radebeul
Merken

Coswig: Hilfe bei der Stasi-Akten-Einsicht

Das Stasi-Unterlagen-Archiv Dresden kommt nach Coswig und informiert über die Antragsstellung und Wiedergutmachung bei erfahrenem DDR-Unrecht.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Im Auftrag des Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur bietet Utz Rachowski im Coswiger Rathaus Hilfe an.
Im Auftrag des Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur bietet Utz Rachowski im Coswiger Rathaus Hilfe an. © Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Coswig. Das Stasi-Unterlagen-Archiv in Dresden lädt am 15. April gemeinsam mit der sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zu einem Beratungstag in die Stadtverwaltung Coswig ein. Einwohnerinnen und Einwohner können sich zwischen 9 und 17 Uhr zum Thema der persönlichen Akteneinsicht in Stasi-Unterlagen und Rehabilitierung von DDR-Unrecht beraten lassen, teilt das Bundesarchiv mit. Mitarbeitende des Archivs und der Landesbeauftragten helfen bei der Antragstellung und erläutern die gesetzlichen Regelungen. Ein Antrag auf persönliche Einsichtnahme in Stasi-Unterlagen kann vor Ort gestellt werden. Um die Identität ohne Zweifel festzustellen, ist ein gültiges Personaldokument erforderlich.

Die Landesbeauftragte bietet dabei halbjährlich regionale Sprechstunden an. Utz Rachowski berät im Auftrag der Landesbeauftragten zu den Möglichkeiten strafrechtlicher, beruflicher und verwaltungsrechtlicher Rehabilitierung. Bei der Beratung können auch laufende Rehabilitierungsverfahren sowie Fragen zu politisch motivierten Benachteiligungen oder ungeklärten Schicksalen in der DDR besprochen werden. Daneben informiert Utz Rachowski über den Anspruch auf besondere Zuwendung für Haftopfer, der sogenannten SED-Opferrente. Diese Sprechstunden finden in Städten und Gemeinden in ganz Sachsen statt.

Dabei ist die Zahl derer, die einen Blick in ihre Stasi-Unterlagen werfen wollen, in den letzten Jahren stabil geblieben. 2022 registrierten die drei Anlaufstellen in Dresden, Leipzig und Chemnitz etwas mehr als 6.000 Anträge von Menschen auf Akteneinsicht. Im Jahr zuvor waren es fast genauso viele, wie das Bundesarchiv mitteilt. Das Archiv betreibt 13 Standorte sowie eine Berliner Zentralstelle. Insgesamt wurden im Jahr 2022 rund 29.000 Anträge gestellt, ein Jahr zuvor waren es etwas mehr als 30.000. (SZ/mas)

  • Am Montag, 15. April, von 9 bis 17 Uhr stehen Ihnen Mitarbeiter des Archivs zur Seite, um Sie zu allen Fragen rund um die Stasi-Unterlagen zu beraten. Dafür stellt die Stadtverwaltung das Zimmer 120 im Coswiger Rathaus, Karrasstraße 2, bereit. Die Beratung ist kostenlos und erfolgt ohne Anmeldung.