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Das sollte nicht nur die Sau interessieren

Die afrikanischer Schweinepest breitet sich im Landkreis Meißen weiter aus. Das hat nicht nur für die Tiere Folgen. Ein Kommentar von Ines Mallek-Klein.

Von Ines Mallek-Klein
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© dpa

Das Friedrich-Loeffler-Institut hat bis zum 25. Mai 2022 insgesamt 3.929 Fälle von afrikanischer Schweinepest in Deutschland gezählt. 3.925 wurden bei Wildschweinen nachgewiesen, in vier untersuchten Fällen waren Hausschweine betroffen. Derzeit kommen auffallend viele Meldungen aus den Landkreisen Meißen, Bautzen und Görlitz.

Berücksichtigt man, dass der erste Nachweis der ASP, wie sie im Amtsdeutsch heißt, in den September 2020 zurückreicht, scheint die Zahl der betroffenen Tiere überschaubar - verglichen mit der Corona-Pandemie geradezu lächerlich. Und dennoch ist Vorsicht geboten, will man die Ausbreitung der Viruserkrankung stoppen. Sie wird als "Ebola für Schweine" bezeichnet und das nicht ohne Grund, denn die afrikanische Schweinepest endet für Wild- wie Hausschweine mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tödlich.

Und auch für die Menschen bleibt sie nicht ohne Folgen. Schon heute sind Fleischexporte in den asiatischen Großraum verboten. Das trifft die Absatzmärkte vieler Unternehmen, sorgt aber gleichzeitig auch für ein Überangebot auf dem europäischen Markt. Das trifft die Tierhalter umso härter, weil gleichzeitig die Futtermittel - und Energiepreise steigen, sie also mit sinkenden Umsätzen auf der einen und steigenden Ausgaben auf der anderen Seite zu kämpfen haben.

Doch nicht nur bei den Wirtschaftskreisläufen liefert das Virus einen schönen Beweis dafür, wie eng die Prozesse miteinander verwoben sind. Vermutlich hat ein einfaches achtlos weggeworfenes Wurstbrot mit hausgemachter Salami ausgereicht, um die Tierseuche von Osteuropa in den Spree-Neiße-Kreis zu bringen. Ein kleiner Fehltritt mit großer Wirkung.