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Ein neuer Funkmast für Weinböhla

Seit Ende November wird am Bahndammweg fleißig gearbeitet. Gegenüber der Zugstrecke Dresden-Leipzig wird bald ein neuer Funkmast stehen.

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Eine Fundament-Grube, Mast-Bauteile, Erdhügel und ein Bagger waren am vergangenen Montag gegenüber dem Bahndammweg in Weinböhla zu sehen.
Eine Fundament-Grube, Mast-Bauteile, Erdhügel und ein Bagger waren am vergangenen Montag gegenüber dem Bahndammweg in Weinböhla zu sehen. © Julian Wolf

Von Julian Wolf

Weinböhla. Als es im August 2022 um den Bau eines neuen Antennenmastes in Weinböhla ging, kam es im Technischen Ausschuss kurz zum Aufbegehren der Gemeinderäte gegenüber der Verwaltung. Auf der angrenzenden Ackerfläche am Bahndammweg nahe der Sörnewitzer Straße, soll es zum Bau eines rund 40 Meter hohen Antennenmastes der Telekom kommen. Damals sollte das Telekommunikationsunternehmen ein Konzept vorlegen, das die Notwendigkeit des Antennenmastes darstelle. Sächsische.de berichtete darüber.

Bürgermeister Siegfried Zenker wendete vor knapp anderthalb Jahren bereits ein, dass sich das Landratsamt Meißen auch ohne die Zustimmung des Gemeinderats dafür entscheiden könnte. So ist es jetzt auch gekommen. Die Telekom betreibt im Landkreis Meißen 118 Mobilfunk-Standorte. Die Haushaltsabdeckung liegt bei nahezu 100 Prozent. Bis 2024 sollen weitere 14 Standorte hinzukommen – auch im staatlich anerkannten Erholungsort.

Mast soll im Frühsommer 2024 stehen

"Da wir als Gemeinde Weinböhla keine Baurechtsbehörde sind, werden wir leider nicht zum Baubeginn von genehmigten Vorhaben informiert. Weil jedoch auch im Gemeinderat von Bauaktivitäten auf dem betreffenden Grundstück gesprochen wurde, ist anzunehmen, dass die Umsetzung entsprechend begonnen hat", teilt Bauamtsleiter Christoph Krzikalla auf Anfrage von Sächsische.de mit.

Das Kreisbauamt Meißen als zuständige Baurechtsbehörde erteilte die Baugenehmigung zur Errichtung des Funkmastes am 5. Juli 2023 und begann mit dessen Errichtung nach eigenen Angaben am 27. November 2023. Die Bauherrin ist die Deutsche Funkturm GmbH. "Im Baugenehmigungsverfahren prüfte die Naturschutzbehörde sämtliche einschlägigen Belange und erteilte ihr Einvernehmen. Der Mast wird nicht innerhalb des Landschaftsschutzgebietes errichtet, weshalb Beeinträchtigungen desselben hier nicht zu befürchten sind", erklärt Pressesprecherin Anja Schmiedgen-Pietsch vom Meißner Landratsamt. Als Kompensationsmaßname für den Bau des Mobilfunkmastes soll jedoch eine Streuobstwiese in Oberau angelegt werden. Ebenso hat die Deutsche Bahn ihre Zustimmung zum Vorhaben erklärt.

Dass die Bauarbeiten den Personen- sowie Personenzugverkehr nicht beeinträchtigen werden, bestätigt auch der Pressesprecher der Deutsche Funkturm GmbH, Benedikt Albers, und erklärt auf Anfrage die Bau-Agenda: "Wir haben Anfang Dezember mit den bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen und das Baufeld vorbereitet. Je nach Witterungsverhältnissen werden wir den Mast voraussichtlich bis spätestens im Frühsommer 2024 aufbauen. Wenn der Mast steht, sind noch einige nachgelagerten Arbeitsschritte wie die Installation der Sendetechnik, die Anbindung mit Strom und Daten und die Integration ins Mobilfunknetz notwendig. Ab Ende 2024 oder spätestens Anfang 2025 werden die Antennen am neuen Mast funken." Knapp eine Viertelmillion Euro investiert die Funkturm GmbH in Weinböhla. Alle Kosten trägt die Firma selbst.

Baustelle stört Einwohner

Auf die Frage, warum der neue Mast in Weinböhla benötigt wird, heißt es: "Die Datennutzung im Mobilfunk steigt jedes Jahr um ein Vielfaches. Die Mobilfunkanbieter erweitern ihr Netz diesen Bedürfnissen entsprechend und erhöhen deshalb fortlaufend die Geschwindigkeit, Verfügbarkeit und Kapazität. Vom neuen Mobilfunkmast werden die Anwohner von Weinböhla und Umgebung profitieren sowie die Fahrgäste der anliegenden Bahnstrecke." Negativauswirkungen seien nicht zu befürchten.

Die Weinböhlaerinnen und Weinböhlaer stört die Baustelle, wie sie derzeit angelegt ist.
Die Weinböhlaerinnen und Weinböhlaer stört die Baustelle, wie sie derzeit angelegt ist. © Julian Wolf

Doch eine Problematik stößt den Fußgängern und Fahrradfahrern am Bahndammweg bereits seit vorletztem Donnerstag böse auf – die Baustelle an sich. Wenig Baustellenzäune stehen da, Warnbaken gibt es auch keine, lediglich eine Schachtabdeckung ist vorhanden. Doch Letztere ist sehr rutschig, vor allem bei Nässe. Da eine generelle Sperrung des Bahndammwegs aber laut Funkturm GmbH nicht geplant sei, will sie die Baustelle mit laufendem Baufortschritt jetzt noch besser absichern.