Von Peter Salzmann

Radebeul. Es vergeht kaum ein Tag, an dem Maik Bastek nicht bei den Kleingärten „Am Waldrand“ zwischen Radebeul und Dresden zu sehen ist. Mit Latzhose, T-Shirt und Turnschuhen ist er mit Zollstock, Schubkarre oder Säge querfeldein in seinem Kleingartenverein wachen Auges unterwegs, in dem er als Vorstandsmitglied und Arbeitseinsatzleiter unermüdlich auf Achse ist. Aufgeschlossen und jederzeit ansprechbar, immer freundlich, mitunter auch wortkarg und etwas schrullig kommt er daher. Sein graumelierter Bart, sein bodenständiges Sächsisch sind unverwechselbar.

Nahezu 285 Gärten gehören zum Verein; der mit der Nummer VI/04 am Falkenweg ist seiner, der für ihn, seine Frau Silke – eine gelernte Winzerin – für Tochter und Sohn ein Ort der Erholung ist. Der gelernte Zimmermann, Maschinenbauer, Kommunikationselektroniker und passionierter Steinsetzer hat „goldene Hände“ und ein soziales Gewissen, denn er fährt für die Volkssolidarität „Essen auf Rädern“. Mit 54 Lenzen hat er Lebens- und Berufserfahrung zur Genüge.

Stadtverband begeistert von Pergola-Projekt

Wer inmitten der Anlage „Am Waldrand“ die Vereinsgaststätte besucht, ist vom Restaurant, seiner Speisekarte und dem Umfeld überrascht. Eine große massive Pergola mit dicken Holzbalken und verbindenden Streben samt grünem Sonnensegel schmückt den Vereinsplatz mit komplett neuen Wegen. Maik Bastek arbeitete mit Säge und Hammer 500 Stunden, um seine Pergola-Planung umzusetzen. „Von diesem Gesamtprojekt ist der Stadtverband begeistert“, betont Vereinsvorsitzender Ronny Richter. Er an Bastek: „Seit 2019 gibt es immer wieder Projekte, in die du dich mit aller Kraft einbringst und auch mal deinen Sohn zur Mitarbeit gewinnst. Du opferst viel Freizeit und erntest von Verein und Zaungästen Dank für deine Arbeit.“

Der von Maik erbaute Wirtschaftshof mit Büro und Vorstandszimmer, die neue Wasserleitung am benachbarten Tennisplatz tragen seine Handschrift. Der Gemeinschaftsgarten Nummer 34 am Geierweg als Begegnungsstätte für Gartenfreunde, die allein eine eigene Scholle nicht bewirtschaften können, gehen auf Basteks Idee zurück. Dennoch wirft er kritisch ein: „Noch ist der Garten nicht im besten Zustand.“

Nicht zufrieden ist der Arbeitseinsatzleiter mit Gärten, die ungepflegt bis verwahrlost sind. Das stehe dem Verein nicht gut zu Gesicht, der vor einem Jahr vom Dresdner Oberbürgermeister Hilbert ausgezeichnet worden ist. Jedes Vereinsmitglied sei zu sieben Arbeitsstunden verpflichtet, unterstreicht Maik und ärgert sich, dass nicht wenige ihre nicht geleisteten Stunden nur finanziell ausgleichen. „Wir brauchen aber für unsere Projekte tatkräftige Unterstützung“, mahnt er an.

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Mit der Ehrennadel ausgezeichnet

Doch die nächsten Vorhaben sind schon im Gange. Bastek hat mit seinen Helfern die Sanierung des Diebsteigs begonnen. Vorgesehen ist der 200-Meter-Fußweg mit Begrenzung und sächsischer wassergebundener Wegedecke auf Sand-Kies-Basis nebst gepflasterter Einfahrt. Den Nutzen haben Autos aller Art, die bis zur Gaststätte fahren müssen – Taxis, Versorgungs- und Krankenfahrzeuge zum Beispiel. In Arbeit sind auch Fahrradsperren mit Barrieren, zu erneuernde Elektroleitungen und die Instandsetzung des Parkplatzes an der Forststraße. Bauleiter Bastek freut sich auf die Unterstützung von Peter Manhart – seinem Stellvertreter –, Claus-Peter Scholz, Sebastian Auras und Romeo Kempe und lobt die gute Zusammenarbeit mit Vorstand und Gastwirt Uwe Herrschuh.

Die Werkstatt des Einsatzleiters ist gut ausgestattet. Werkzeuge aller Art, Alligator und Kabel, Lampen, Sägen, Gartengeräte, Schrauben und Nägel in Hülle und Fülle stehen zur Verfügung. Ebenso Rasenmäher, Tapeziertische, Trimmer und Leitern, die von Gartenfreunden ausgeliehen werden können.

In seiner Werkstatt trifft er sich immer mal gern mit Gartenfreunden, mit denen er einen Schluck nimmt. Auf die Frage nach einem Lieblingsgetränk hält er nicht hinter dem Berg: „Hauptsache Bier steht auf dem Etikett“, schmunzelt er mit bodenständigem Humor. Ein Dynamo-Wimpel in der Werkstatt fällt auf. Er sei seit vielen Jahren „bekennender Dynamo-Fan, was mir in die Wiege gelegt worden ist“ und erinnert sich an sein erstes Spiel als Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion in den 80er-Jahren. Dynamo gewann mit 9:1 gegen Chemie Leipzig. „Ich hoffe, Dynamo steigt in die 2. Bundesliga auf – die Fußballhochburg Dresden mit ihren unvergleichlichen Fans hätte das verdient.“

Maik Bastek ist vor wenigen Wochen mit der Ehrennadel des Landesverbandes Dresden in Bronze ausgezeichnet worden. Eine verdiente Ehrung, mit der seine Verdienste um die Kleingärtnerbewegung gewürdigt wurden. Ronny Richter nennt ihn ein „wertvolles Mitglied unseres Vereins und unserer Gartenanlage“.