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Friedensflagge über Weinböhla: AfD scheitert mit ihrem Antrag

Vor dem Rathaus in Pirna weht eine Friedensfahne. So will es auch die AfD-Fraktion in Weinböhla. Doch die Mehrheit der Gemeinderäte ist dagegen.

Von Martin Skurt
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Vor dem Rathaus in Pirna ist eine Friedensfahne gehisst. Das wünscht sich auch die AfD-Fraktion in Weinböhla.
Vor dem Rathaus in Pirna ist eine Friedensfahne gehisst. Das wünscht sich auch die AfD-Fraktion in Weinböhla. © Daniel Förster

Weinböhla. Der Gemeinderatssaal ist am Mittwoch ungewöhnlich voll besetzt. Viele der Anwesenden nehmen regelmäßig an den Montagsspaziergängen teil, bei denen sie für Frieden und politische Veränderungen demonstrieren. Dabei akzeptieren sie die Präsenz von Fahnen der rechtsextremen Partei Freie Sachsen bei den Montagsspaziergängen. Ein bekannter Redner der Montagsspaziergänge kandidiert zudem als Parteiloser auf der Liste der AfD für den Gemeinderat. Die AfD-Gemeinderäte aus Weinböhla fordern nun, dass die Gemeinde eine Friedenstauben-Fahne vor dem Rathaus hisst, und zwar bis zum Kriegsende in der Ukraine oder mindestens bis Ende August. Die Kosten von unter 100 Euro seien laut Partei vertretbar. Gemeinderat Andreas Overheu erklärte in seiner Rede die Gründe für diesen Antrag.

In seiner Rede lobte er die bisherige Arbeit der CDU und der Verwaltung, äußerte jedoch Bedenken zur Sicherheitslage in Weinböhla. "Warum stellen wir diesen Antrag?", fragt er. "Weil uns Weinböhla am Herzen liegt, und zwar ein intaktes Weinböhla mit lebenden Menschen, grüner Natur und einer Kirche in der Mitte." Overheu betonte die hohen Verluste an Menschenleben und die Traumatisierung der Soldaten im Ukraine-Konflikt und zog einen Vergleich zur Bevölkerung Weinböhlas, um die Dringlichkeit des Antrags zu unterstreichen. "Auf Weinböhla bezogen heißt das, wir hätten nach einem Tag keinen einzigen wehrfähigen Mann und nach einer Woche wäre Weinböhla tot." Er geht von bis zu 1.600 getöteten Soldaten täglich aus.

Ablehnung auf der Grundlage des Grundgesetzes

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