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Karl Mays Bibliothek wird digitalisiert

Bücherpacken im Karl-May-Museum in Radebeul: Bislang für die Öffentlichkeit uneinsehbare Werke werden nun mit moderner Technik zugänglich gemacht.

Von Silvio Kuhnert
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Ein Blick in die Bibliothek von Karl May: Hier ließ sich der Schriftsteller durch Lektüre zu seinen Abenteuerromanen inspirieren.
Ein Blick in die Bibliothek von Karl May: Hier ließ sich der Schriftsteller durch Lektüre zu seinen Abenteuerromanen inspirieren. © Fotoatelier Meissner

Radebeul. Die Bibliothek von Karl May können Besucher der Villa "Shatterhand" bislang nur durch eine Glasscheibe aus sehen. In den Raum selbst kommen sie aus konservatorischen Gründen nicht hinein, können nicht in den Regalen stöbern, was der Abenteuerschriftsteller (1842-1912) so gelesen hat, welche Bücher ihn zu seinen Abenteuergeschichten über Winnetou und Old Shatterhand in den Prärien Nordamerikas sowie Kara Ben Nemsi im Orient inspirierten. Doch das will das Karl-May-Museum nun ändern.

Juliane Hanzig, wissenschaftliche Assistentin der Geschäftsführung, packt Bücher in der Bibliothek von Karl May in Kartons für die Digitalisierung ein.
Juliane Hanzig, wissenschaftliche Assistentin der Geschäftsführung, packt Bücher in der Bibliothek von Karl May in Kartons für die Digitalisierung ein. © Karl-May-Museum Radebeul

Gemeinsam mit der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (Slub) hat das Radebeuler Museum ein Projekt gestartet, was eine Auswahl von Büchern aus Karl Mays Bibliothek, allen Interessierten zugänglich macht. Ein Teil des Bücherbestandes wird digital erfasst und später im Rahmen des Landesdigitalisierungsprogramms für Wissenschaft und Kultur übers Internet zugänglich präsentiert. "Es werden circa 150 Bücher aus unserer Karl-May-Bibliothek an die SLUB geliefert, um dort digitalisiert zu werden", teilt Museumssprecher Kevin Sternitzke mit. Es sind nicht irgendwelche Bücher, sondern solche, in denen der Schriftsteller Anmerkungen und Unterstreichungen vorgenommen und somit Spuren hinterlassen hat.

In einem ersten Schritt werden diese Woche im Karl-May-Museum Kisten mit Büchern gepackt und in die Slub nach Dresden gebracht. Danach steht die sogenannte Erschließung der Werke an. Hierfür werden Aufnahmen der Titel für die Digitalisate im Bibliotheksverbund gemacht. Im dritten Schritt erfolgt die Digitalisierung der einzelnen Seiten durch die Firma MIK in Berlin, wie Sternitzke informierte. Die Digitalisate sollen in Zukunft bei sachsen.digital veröffentlicht werden.

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