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Keine Lösung für Parkärger vor Wahnsdorfer Gartenkolonie in Sicht

Kleingartenbesitzer in Wahnsdorf haben ihren Parkplatz verloren. Das wilde Parken auf Fahrbahn und am Straßenrand missfällt den Einwohnern. Erste Lösungsversuche sind gescheitert.

Von Silvio Kuhnert
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Auf der linken Seite liegt hinter hohen Hecken am Ortseingang von Wahnsdorf die Gartenkolonie. Auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat die Stadt an der Boxdorfer Straße Parkverbot angeordnet.
Auf der linken Seite liegt hinter hohen Hecken am Ortseingang von Wahnsdorf die Gartenkolonie. Auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat die Stadt an der Boxdorfer Straße Parkverbot angeordnet. © Arvid Müller

Radebeul. Die Gartenkolonie an der Boxdorfer Straße direkt am Ortseingang von Wahnsdorf wird in diesem Jahr 45 Jahre alt. Doch seit die Besitzer der 37 Parzellen ihren Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite verloren haben, ist die Stimmung unter den Laubenpiepern getrübt. Weil sie ihre Autos am Straßenrand parkten, hat dort die Stadtverwaltung in beide Richtungen Parkverbot angeordnet. Nach dem Warum wurde auf der jüngsten Ortschaftsratssitzung gefragt.

Ortschaftsrat Uwe Forke sieht die Regelung als gerechtfertigt an: "Es ist ein Schulweg mit Busverkehr." Immer wieder wurden Fahrzeuge so abgestellt, dass sie den Verkehr fast blockierten. Auch Matthias Schneider, der als sachkundiger Einwohner im Bauausschuss mitwirkt, verteidigt das Parkverbot. Die Straße sei keine sechs Meter breit. Wenn Fahrzeuge am Rande stehen sei ein Begegnungsverkehr nicht mehr möglich. Zudem liegt die Gartensparte hinter einer Kurve, wenn man ortsauswärts fährt. Dies sei für den Busverkehr problematisch, sagt Schneider.

Veto gegen Parkplatz im sogenannten Außenbereich

Das Parken stellt erst seit rund zweieinhalb Jahren ein Problem dar. Bis dahin gab es ein freies Grundstück auf der anderen Straßenseite, direkt hinter dem Ortseingangsschild des Radebeuler Ortsteils. Dort konnten die Gartenfreunde ihre Autos abstellen. Doch jetzt steht auf dem Areal ein Eigenheim.

Als mögliche Lösung wurde eine andere Wiese in Betracht gezogen. Sie liegt nur wenige Meter von der Sparte entfernt, außerhalb von Wahnsdorf auf Moritzburger Flur. Zwischen Wahnsdorfer und Boxdorfer Straße, die spitz aufeinander zulaufen, bildet die Grasfläche ein Dreieck. Gegen einen Stellplatz an dieser Stelle habe jedoch das Landratsamt in Meißen sein Veto eingelegt, wie Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) informiert. Die Fläche liege im sogenannten Außenbereich. "Dort dürfen keine Parkplätze angelegt werden", so das Stadtoberhaupt.

Keine Parzelle als Stellplatz nutzbar

Im Sommer vorigen Jahres schlug Ortschaftsrat Forke vor, dass die Kleingärtner in ihrem Gemeinschaftsgarten Stellplätze schaffen. Dagegen spricht sich Vereinsvorsitzende Petra Mucke aus. Der Aufwand für den Umbau und der Nutzen stünden in keinem Verhältnis. "Wir müssen einen Gemeinschaftsgarten anbieten, sonst verlieren wir den Status als gemeinnütziger Verein", informiert Mucke. Doch in der Sparte sei keine Parzelle frei, die als Gemeinschaftsanlage genutzt werden könnte. Es zeichnet sich auch nicht ab, dass eine Parzelle in absehbarer Zeit frei werde.

Auf der jetzt gemeinschaftlich genutzten Fläche hätten vier Autos Platz. Damit sie dort abgestellt werden könnten, müssten 14 Meter Hecke und Zaun entfernt, der Fußweg abgesenkt und im Erdreich verlaufende Rohre tiefer gelegt sowie Bäume gefällt werden. Auf der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates gab es keine Lösung für das Parkproblem.