Radebeul
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Radebeul gedenkt den Opfern des Holocaust

Mit einer Gedenkveranstaltung an den Stolpersteinen an der Moritzburger Straße wird an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erinnert.

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Im Gedenken an die Radebeuler Opfer des Holocaust werden die Stolpersteine an der Moritzburger Straße geputzt.
Im Gedenken an die Radebeuler Opfer des Holocaust werden die Stolpersteine an der Moritzburger Straße geputzt. © Arvid Müller

Radebeul. Am 26. Juli 2005 wurden im Andenken an die im Holocaust ermordeten jüdischen Mitbürger Radebeuls der Moritzburger Straße 1, Familie Freund, Stolpersteine vor dem Hauseingang verlegt. Die Erinnerung an das Leiden bis zur Ermordung der Familienmitglieder und weitere Daten der ehemaligen jüdischen Einwohner der Lößnitzstadt wurden dankenswerterweise von Ingrid Lewek und Wolfgang Tarnowski in dem Buch „Juden in Radebeul“ zusammengetragen und dokumentiert.

"Am Jahrestag der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 wollen wir aller Opfer des Holocausts in Radebeul gedenken. Dazu versammeln wir uns um 14.30 Uhr vor den Stolpersteinen, Moritzburger Straße 1", teilen Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) und Thomas Berndt von der Arbeitsgruppe Geschichte Radebeul mit. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern Radebeuler Schulen werden die Steine symbolisch geputzt und Blumen abgelegt. Alle Radebeuler Bürgerinnen und Bürger sind dazu herzlich eingeladen.

Am Abend laden Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse aus dem Lößnitzgymnasium um 18 Uhr zu einem Gedenken in die Lutherkirche ein. Anlässlich einer Veranstaltung am 27. Januar 2023 zum Holocaust-Gedenktag haben sie sich intensiv mit den Biographien von Frauen im Nationalsozialismus beschäftigt und ein Theaterstück entwickelt, das nun noch einmal zur Aufführung kommen soll. Anhand von Briefen, in denen das Leben dieser Frauen in sehr eindrücklicher Weise aufleuchtet, kommen ihre Schicksale berührend nahe. Dazwischen erklingt Klaviermusik. Im Anschluss an die Veranstaltung sollen Kerzen entzündet werden und als Zeichen der Bitte um Frieden vor der Kirche absetzt werden. Auch hierzu sind alle Radebeuler herzlich eingeladen. (SZ)