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Radeburger Sportstätten: Wie geht die Entwicklung weiter?

Die vier großen Sportvereine von Radeburg sollen bis Mai um Zuarbeit für die Entwicklung der Sportstätten gebeten werden. Der derzeitige Sportplatzplan ist schon zwölf Jahre alt.

Von Kathrin Krüger
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Auf dem Rasen des SV Grün-Weiß Großdittmannsdorf.
Auf dem Rasen des SV Grün-Weiß Großdittmannsdorf. © Robert Michael

Radeburg. Vor zwölf Jahren hat sich die Zillestadt einen Sportstätten-Entwicklungsplan bis 2025 von einem Dresdner Fachbüro erarbeiten lassen. Doch mittlerweile hat sich manches verändert. Nicht nur die beiden Schul-Sportstätten wurden gebaut bzw. modernisiert. Auch ein Sportmehrzweckgebäude ist entstanden. "Einstige Prognosen sind nicht eingetreten, wir müssen neu justieren", sagt Stadtrat Sven Wehnert von der Unabhängigen Liste Radeburg im Verwaltungsausschuss. Dort wurde nun das weitere Vorgehen besprochen. Denn das Ende des damaligen Prognosezeitraums rückt heran.

Vier große Sportvereine gibt es in der Stadt: den TSV 1862 Radeburg, den Berbisdorfer Sportverein, Grün-Weiß Großdittmannsdorf und den Boxclub Radeburg, der 2012 noch gar nicht existierte. Er trainiert an der Würschnitzer Straße und hat nach Auskunft von Bürgermeisterin Michaela Ritter großen Zulauf. Die Rede war von über 150 Mitgliedern.

Außerdem bestehen laut Stadt-Homepage die SG Volkersdorf, die Privilegierte Schützengesellschaft 1226 Radeburg, der Spielklub Grün Unter Großdittmannsdorf und der Anglerverein Radeburg 1931. Nebenbei: Über die Erlebnisregion Dresden werden auch Laufrouten angeboten wie die Strecke "An der Kaolingrube" mit 4,7 Kilometern Länge.

2012 trieb fast jeder fünfte Radeburger organisiert Sport

Entscheidend für die Sportstätten-Entwicklung und den Bedarf ist die Bevölkerungszahl. Man ging schon 2012 davon aus, dass prognostisch bis 2025 die Anzahl der Einwohner in Radeburg sinkt. Damals hatte die Zillestadt 7.635 Bewohner, Stand Ende 2022 waren es 7.451. Die Vorhersage, dass es einen Rückgang um über 12 Prozent auf 6.700 Einwohner geben würde, ist aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt nicht eingetreten.

Fast jeder fünfte Radeburger treibt organisiert Sport, hieß es vor zwölf Jahren. Da waren 1.455 Mitglieder in elf Sportvereinen aktiv. Die mitgliederstärksten Sportarten waren Fußball mit 280 Mitgliedern, Kegeln mit 278 Mitgliedern und Handball mit 171 Mitgliedern. Die meisten Sportler gab es in der Altersspanne 31 bis 65 Jahre, gefolgt von den unter 14-Jährigen. Bei einer neuen Erhebung müssten aktuelle Zahlen ermittelt werden.

Interessante Gegenüberstellung aus dem alten Entwicklungsplan von 2012.
Interessante Gegenüberstellung aus dem alten Entwicklungsplan von 2012. © Stadt Radeburg

Der Verwaltungsausschuss hat daher zugestimmt, dass die großen Vereine ihren Bedarf und ihren Ist-Stand bis Mai an die Stadtverwaltung melden sollten. Dazu werden sie nun vom Rathaus aufgefordert. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse sei die weitere Verfahrensweise zu beraten. Der Anlagenbedarf wird in Quadratmetern nach einem Rechenprinzip ermittelt. Letztlich müssten für eine Überarbeitung des Sportstätten-Entwicklungsplanes Gelder in den neuen Doppelhaushalt 2025/26 eingestellt werden. Die Verwaltung soll auch prüfen, ob die Konzepterstellung im Rahmen einer studentischen Arbeit, zum Beispiel durch die Berufsakademie Riesa, erfolgen kann.

"Es werden nur noch Turniere gespielt"

Letztlich gehe es darum, alle Sportstätten Radeburgs "hinsichtlich einer Qualifizierung, Erweiterung, Änderung oder Umwidmung auf den Prüfstand zu stellen". Schon 2012 wurden die vorhandenen Gebäude in ihrem Bau- und Sanierungszustand bewertet.

Dass sich der Bedarf an Sportanlagen gewandelt hat, scheint außer Frage. So würde bei den Nachwuchs-Fußballmannschaften heute ein anderer Spielbetrieb herrschen. "Es werden nur noch Turniere gespielt, da braucht man den entsprechenden Platz dazu", so ein Stadtrat. Außerdem würden viele Radeburger Nachwuchskicker in den Dorfmannschaften von Ebersbach oder Tauscha spielen.

In Berbisdorf steht eine Änderung mit der neuen Flutlichtanlage an. In Großdittmannsdorf ist ein Erweiterungsbau gewünscht. Doch dort sei man baulich im Außenbereich.

Alle diese Entwicklungen soll die Überarbeitung aufnehmen. Nach der Anhörung der Sportvereine soll laut Bürgermeisterin Ritter ein Leistungsverzeichnis aufgestellt werden. Mit dem es dann zu einer Ausschreibung der Überarbeitung kommt. Es gehe um konzeptionelle Grundlagen weitere Schritte für den Freizeitsport, wie Baumaßnahmen.