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Radebeul
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Jugendliche bauen ihren eigenen Freiraum im Weißen Haus

Damit das Projekt Gestalt annimmt, gab es eine Spende aus dem Verkaufserlös der Radebeuler Monopoly-Edition.

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Bei der Spendenübergabe waren Sozialbürgermeister Silvio Kockentiedt, Raimund Dinglinger, Thomas Rohe, Peter Heilsberg und Matthias Kowarzik (v. l. n. r.) dabei.
Bei der Spendenübergabe waren Sozialbürgermeister Silvio Kockentiedt, Raimund Dinglinger, Thomas Rohe, Peter Heilsberg und Matthias Kowarzik (v. l. n. r.) dabei. © Daniel Schäfer

Radebeul. Die Wände sind noch kahl. Für Licht sorgt eine Baustellenlampe. Ein Mischer zeugt im Keller des Jugendtreffs "Weißes Haus" in Radebeul davon, dass der neue Raum noch nicht fertig ist. "Hier bauen Jugendliche zu 80 Prozent selbst", sagt Jugendarbeiter und Hausleiter Peter Heilsberg. Es entsteht quasi ihr eigenes Reich, ein Freiraum, in dem sie sich auch ohne einen Jugendsozialarbeiter treffen können oder wo sie die Musik etwas lauter aufdrehen können, ohne Nachbarn zu stören.

Damit der Raum weiter Gestalt annehmen kann, gab es am Freitag ein nachträgliches Ostergeschenk. Der Jugendtreff in Serkowitz erhielt eine Spende in Höhe von 10.000 Euro. Thomas Rohe und Raimund Dinglinger, die Anfang März das erste Radebeul-Monopoly auf den Markt gebracht haben, überreichten den Scheck an Matthias Kowarzik und Peter Heilsberg.

Ende 2021 hat das Radebeuler Unternehmen Credicon GmbH um Thomas Rohe und Raimund Dinglinger in Kooperation mit dem Düsseldorfer Spieleverlag Winning Moves begonnen, einen individuellen Ansatz für eine Monopoly-Sonderedition für die Lößnitzstadt zu entwickeln. Einzigartig ist die Radebeuler Variante unter anderem durch das integrierte Wimmelbild, das vom bekannten Radebeuler Karikaturisten Lutz Richter entworfen wurde. "Seit dem Start unseres Projektes war klar, dass wir soziale Einrichtungen in der Stadt am Erfolg des Radebeul-Monopoly beteiligen wollen. Von jedem Kauf sind deshalb fünf Euro in einen Sondertopf geflossen", informieren Dinglinger und Rohe. Insgesamt kommen so 20.000 Euro zusammen. Neben dem Weißen Haus profitieren die Musikschule und die Anne-Frank-Förderschule mit jeweils 5.000 Euro von dem Erlös.

"Wir freuen uns, dass wir mit unserem Projekt 'Freiräume für Jugendliche' in unserem Haus Herrn Dinglinger und Herrn Rohe überzeugen konnten, uns mit einer großzügigen Spende zu unterstützen! Was wir mit Jugendlichen gestalten, hat immer den Anspruch auf Nachhaltigkeit. Das halten wir für einen Grundpfeiler der Jugendarbeit", so Matthias Kowarzik, Geschäftsführer der JuCo soziale Arbeit gGmH, welche das Weiße Haus im Auftrag der Stadt Radebeul betreibt. Voraussichtlich im September können die Jugendlichen ihren fertigen Freiraum in Besitz nehmen.

Die Radebeuler Monopoly-Ausgabe ist in einer Auflage von 4.000 Stück erschienen. Rohe und Dinglinger haben selbst nur noch 700 Stück auf Lager. Alle anderen haben entweder schon einen Käufer gefunden oder sind in mehreren Verkaufsstellen, darunter das DDV Lokal an der Bahnhofstraße oder die Tourist-Information an der Hauptstraße sowie über die Website www.radebeul-spiel.de für 59,50 Euro erhältlich. Neben dem Spendenscheck gab es für das Weiße Haus auch ein Monopoly-Spiel. (SZ/sku)