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Bestsellerautor Oschmann spricht in Radebeul über den diffamierten Osten

Literaturprofessor Dirk Oschmann beschreibt in seinem aktuellen Bestseller, wie der Westen den Osten schlecht macht und so das Land spaltet. In Radebeul äußert er eine deutliche Forderung.

Von Silvio Kuhnert
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Dirk Oschmann (r.), Autor von "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung", sprach im Kultur-Bahnhof  mit Frank Richter darüber, wie der Westen den Osten verächtlich macht.
Dirk Oschmann (r.), Autor von "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung", sprach im Kultur-Bahnhof mit Frank Richter darüber, wie der Westen den Osten verächtlich macht. © Arvid Müller

Radebeul. Eine Quote für Ostdeutsche in Führungspositionen fordert Literaturprofessor und Bestsellerautor Dirk Oschmann. Nur so lasse sich das sogenannte Repräsentationsproblem lösen. "Zeitweise benötigt man das", sagte der Autor des Buches "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung" am Mittwochabend im Radebeuler Kultur-Bahnhof. Dort las er aus seinem Buch und diskutierte mit Bürgerrechtler und SPD-Landtagsabgeordneten Frank Richter darüber, was es bedeutet, eine Ostidentität auferlegt zu bekommen.

Zu der Veranstaltung hatten die Volkshochschule des Landkreises Meißen und das städtische Kulturamt geladen. Mit 100 Zuhörern war diese ausverkauft. Aufgrund der begrenzten Platzkapazität konnten nicht alle Teilnahmewünsche erfüllt werden. Die Warteliste war lang. Aufmerksam verfolgten diejenigen, die eine Karte bekommen haben, das Gespräch der beiden Protagonisten.

Dirk Oschmann plädierte dafür, einmal für 100 Jahre auf die Bezeichnungen Ostdeutschland und Ostdeutsche zu verzichten, um von dem Schema West und Ost wegzukommen. Stattdessen spricht er sich für eine stärkere Regionalisierung aus. Weimar zum Beispiel liegt in Thüringen. "Es sagt auch niemand, dass München eine Stadt in Westdeutschland sei, sondern in Bayern", so Oschmann.

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